Neben konservativen und operativen Therapien bieten sich auch verschiedene Methoden an, um Arthrose alternativ zu behandeln. Das Ziel von Homöopathie, Akupunktur und Magnetfeldtherapie bei Arthrose ist es, Schmerzen erträglicher zu machen und Bewegung zu ermöglichen. Erfahre hier außerdem mehr zu Schüßler-Salzen und Heilpflanzen gegen die Erkrankung.
Homöopathie bei Arthrose
Die Homöopathie ist eine alternative Behandlungsmethode, die Fachleuten besonders kontrovers diskutieren. Sie orientiert sich stark an den Symptomen jedes/jeder individuellen Patient:in. Der Therapie liegt das Prinzip zugrunde, Gleiches mit Gleichem zu behandeln.
Homöopathische Mittel, generell und auch diejenigen, die gegen Arthrose helfen sollen, sind sehr stark verdünnte Substanzen, die in konzentrierter Form krank machen würden. Homöopathika erhältst Du in Form von Tropfen oder als Kügelchen (Globuli).Viele Menschen haben gute Erfahrungen mit den Präparaten gemacht und möchten ungerne darauf verzichten. Speziell gegen Arthrose gibt es homöopathische Mittel mit Zubereitungen aus beispielsweise:
- Arnika,
- Sanguinaria (Blutwurz) oder
- Rhus Toxicodendron (Giftsumach).
Die Inhaltsstoffe sollen die Beschwerden lindern und zu einem besseren Wohlbefinden verhelfen. Wichtig bleibt eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, um die alternative Arthrosetherapie zu unterstützen.
Mehr zum Thema: Ernährung
Die Homöopathie kann begleitend zur sonstigen Arthrose-Behandlung eingesetzt werden. Hole Dir auf jeden Fall ärztlichen Rat, wenn sich die Beschwerden nach der Einnahme nicht bessern oder sogar verschlimmern.
Gut zu wissen: Viele gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten für homöopathische Arzneimittel.

Arthrose mit Schüßler-Salzen alternativ behandeln
Auch Schüßler-Salze bieten sich als alternative Behandlungsmöglichkeit bei Arthrose an. Sie gehen zurück auf den Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler, der sich im 19. Jahrhundert mit der Mineralsalztherapie auseinandersetzte. Laut Schüßler sind zwölf Mineralsalze für den Körper unverzichtbar und sollen in starker Verdünnung gegen verschiedene Leiden helfen. Die homöopathisch aufbereiteten Mineralstoffe sollen den Organismus unterstützen und stärken.
In Verbindung mit möglichen positiven Effekten bei Arthrose kommt vor allem das Schüßler-Salz Nr. 1 Calcium fluoratum häufiger vor. Lass Dich am besten von deinem/deiner Hausärzt:in oder Apotheker:in zu dem Thema beraten.

Heilpflanzen gegen Arthrose: Kann Phytotherapie helfen?
Insbesondere in einem frühen Stadium kommt die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) gegen Arthrose zum Einsatz. Verschiedene Heilpflanzen stehen als alternative Behandlung zur Auswahl. Die natürlichen Wirkstoffe stellen ein beliebtes Mittel dar, um Beschwerden erträglicher zu machen. Der Wunsch ist es, dadurch die Dosierung von Schmerzmedikamenten minimieren zu können oder Nebenwirkungen von Arzneimitteln abzuschwächen.
Ein wirksamer Effekt stellt sich bei der Einnahme von Naturheilmitteln meist erst nach gewisser Zeit ein, sodass die alternative Arthrosetherapie möglichst über mehrere Wochen hinweg erfolgen sollte. Manchmal zeigen sich spürbare Verbesserungen schon nach wenigen Wochen.
Heilpflanzen gegen Arthrose solltest Du nicht auf eigene Faust einnehmen. Besprich die Pläne am besten immer mit Deinem/Deiner behandelnden Ärzt:in.
In der Phytotherapie wird das jahrhundertealte Wissen über die heilenden Kräfte aus der Natur angewandt. Aufbereitet als Tee, Präparat, Salbe oder Gel können unter anderem folgende Heilpflanzen gegen Arthrose zum Einsatz kommen:
- Arnika
- Beinwell
- Brennnessel
- Ingwer
- Teufelskralle
- Weidenrinde
- Weihrauch

Obwohl natürlichen Ursprungs, enthalten Phytotherapeutika pflanzliche Wirkstoffe, die unterschiedliche Wirkungen, Neben- oder Wechselwirkungen aufweisen können. Wissenschaftliche Forschungen beschäftigen sich noch mit manchen der Effekte. Fest steht schon jetzt, dass eine korrekte Aufbereitung wichtig ist, damit die Heilpflanzen gegen Arthrose ihre Kraft entfalten.

Akupunktur bei Arthrose
Auch Akupunktur kann eine Therapieoption sein, um bei Arthrose alternativ behandeln zu können. Es handelt sich um eine Methode der traditionellen chinesischen Medizin. Nach dem Verständnis regen die Nadelreize den Energiefluss an. Blockaden und Störungen sollen sich auflösen. Manche Patient:innen empfinden die Akupunktur als wohltuend, entspannend und schmerzlindernd.
Fachkräfte setzen bei der Akupunktur spezielle, feine Nadeln in ausgewählte Stimulationspunkte. An der Einstichstelle kribbelt oder zieht es mitunter leicht. Eine Sitzung dauert circa 30 bis 45 Minuten. In Studien zeigte sich eine Schmerzreduktion bei Patient:innen mit Kniegelenksarthrose.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in bestimmten Fällen die Kosten für etwa zehn Akupunktur-Sitzungen innerhalb von sechs Wochen bei Arthrose. Lass Dich zu dem Thema am besten bei Deinem/Deiner Hausärzt:in beraten.

Magnetfeldtherapie bei Arthrose
Bei der Magnetfeldtherapie soll die Anwendung von elektromagnetischen Feldern an den betroffenen Gelenken das Knorpelgewebe stimulieren und Regenerationsprozesse verbessern. Einzelne Studien zeigten tatsächlich, dass die Schmerzen bei Patient:innen mit einer Arthrose des Kniegelenks (Gonarthrose) nach der Anwendung der Magnetfeldtherapie abnahmen. Zu beachten ist jedoch, dass jeder Körper anders reagiert und der Einsatz des alternativen Verfahrens nicht zwingend Besserung mit sich bringt.
Insbesondere in der Orthopädie setzen Ärzt:innen die Methode mit langer Tradition oft ein. Bei der Behandlung liegt der/die Patient:in auf einer Matte oder Behandlungsliege. Die Magnetapparatur wird um das betroffene Gelenk gelegt. Das Magnetfeld selbst kann der Mensch nicht wahrnehmen oder spüren, daher ist die Magnetfeldtherapie schmerzfrei. Eine einzelne Anwendung dauert im Durchschnitt etwa 15 bis 20 Minuten, manchmal auch bis zu einer Stunde. Vorsicht gilt bei Träger:innen von Herzschrittmachern.

Arthrose mit Stammzellen oder Blutplättchen behandeln
Die Therapie mit Stammzellen gilt im Vergleich zur Homöopathie oder der Magnetfeldtherapie bei Arthrose als eher neue Behandlungsform. Dabei setzen Mediziner:innen aufbereitete Zellen aus dem körpereigenen Fettgewebe (zum Beispiel aus dem Bauchfett) in das betroffene Gelenk ein. Der Eingriff findet bei lokaler Betäubung oder unter Kurznarkose statt und soll die Arthrose-Schmerzen lindern.
Infrage kommt das Verfahren bei allen Arthrose-Arten. Das Körperfett eignet sich besonders gut für die Arthrose-Therapie, weil der Anteil an Stammzellen um ein Vielfaches größer ist als beim Knochenmark.
Mehr zum Thema: Arthrose-Arten
Einen weiteren alternativen Behandlungsansatz zeigt die Blutplättchen-Therapie, auch als Eigenbluttherapie bekannt. Dafür gewinnen Fachkräfte sogenanntes plättchenreiches Plasma (PRP) aus dem Blut von Patient:innen. Anschließend spritzt der/die Ärzt:in das Konzentrat in das betroffene Gelenk, um die Symptome bei Arthrose abzuschwächen. Mehrere Anwendungen sind für die Behandlung notwendig.
Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) bei Arthrose
Die Transkutane elektrische Nervenstimulation, in Fachkreisen auch TENS-Therapie genannt, kommt generell bei der Behandlung von Schmerz-Patient:innen zum Einsatz. Dabei geben spezielle Geräte elektrische Impulse über aufgeklebte Elektroden auf die Haut ab. Entstehende Reize werden von dort zum Nervensystem geleitet. Durch die Therapie soll der Körper das Gehirn nicht mehr über Schmerzen an den betroffenen Körperstellen informieren. Zusätzlich ist das Ziel, die Produktion des Hormons Endorphin anzuregen. Es handelt sich dabei um einen körpereigenen Stoff zur Schmerzlinderung.
Verschiedene Geräteinstellungen ermöglichen eine auf die individuelle Situation angepasste Behandlung. Beispielsweise können Stärke oder Frequenz der Impulse reguliert werden. Wichtig zu wissen ist, dass der Erfolg der alternativen Behandlung bei Arthrose von Person zu Person unterschiedlich sein kann und die Symptome manchmal bestehen bleiben. In bestimmten Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Therapie.
Für eine Anwendung musst Du zwischen 20 und 50 Minuten einplanen. Nach ausführlicher Einweisung durch den/die Fachärzt:in kannst Du die Therapie gegebenenfalls auch zu Hause selbst durchführen. Nebenwirkungen sind nur selten zu erwarten, manchmal können jedoch Hautreizungen nach der Therapie auftreten. Wende Dich bei starken Beschwerden unbedingt an Deinen/Deine Ärzt:in.