Eine Arthrose beginnt schleichend und fast immer unbemerkt. Erst nach einigen Jahren beginnen die Gelenke zu schmerzen – die Arthrose ist dann schon in einem mittleren Arthrosestadium. Doch je früher die Arthrose behandelt wird, desto günstiger ist der Krankheitsverlauf. Erfahren Sie hier mehr über den Arthrose-Krankheitsverlauf.
Die Präarthrose: eine Vorstufe der Arthrose
Die Arthrose entwickelt sich aus einem Missverhältnis zwischen Belastung und Erholung der Knorpelmatrix. Wenn das Gleichgewicht der Auf- und Abbauprozesse gestört wird, können die komplexen Moleküle in der Knorpelmatrix nicht erneuert werden, was zu einer Schwächung des Knorpels führt. Der Knorpel wird anfälliger für Verletzungen und andere negative Einflüsse. Dieser Zustand, bei dem äußere Schäden des Knorpels noch nicht sichtbar sind, wird auch als Präarthrose bezeichnet. Aus einer Präarthrose kann sich eine Arthrose entwickeln.
Das Frühstadium der Arthrose verläuft in der Regel unbemerkt
Störungen in der Knorpelmatrix können durch eine natürliche Regeneration ausgeglichen werden, allerdings nur bis zu einem gewissen Maße. Wird das Regenerationsvermögen durch Überlastung oder weitere Faktoren überschritten, kommt es zu einem Abbau von Knorpelmatrix und Kollagenfasern. Die Knorpelzellen reagieren auf diese Störung durch die Freisetzung von Entzündungsfaktoren, die zur Entzündung der Gelenkinnenhaut führen, was wiederum eine verstärkte Produktion von Entzündungsfaktoren zur Folge hat. Entzündungsfaktoren beschleunigen den Abbau der Knorpelsubstanz. An der Oberfläche des geschwächten Knorpels kommt es zu Abrieb und Einrissen. Jetzt wird der Knorpelschaden sichtbar. Im Übergang vom frühen zum mittleren Stadium der Arthrose treten erste Schmerzen im Gelenk unter Belastung auf. Dieser Übergang kann mehrere Jahre andauern. Im Röntgenbild entspricht das Frühstadium der Arthrose dem Stadium I bis II.

Arthrose-Verlauf – im mittleren Stadium nehmen Schmerzen und Knorpelschäden zu
Wenn der Knorpelverlust weiter voranschreitet, nehmen die Symptome bei Arthrose, also Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu. In diesem Stadium kommt es vermehrt zu Schwellungen und Steifigkeit der Gelenke. Anlauf-, Ermüdungs- und Belastungsschmerz sind in dieser Phase typisch. Durch Entzündungsreaktionen kann es aber auch zu einer aktivierten Arthrose mit einer plötzlichen starken Schmerzzunahme kommen. Im Röntgenbild entspricht diese Phase dem Stadium III.

Im Spätstadium sind Dauerschmerzen typisch
Im fortgeschrittenen Arthrosestadium ist nahezu der gesamte Knorpel des Gelenks zerstört. Dauerschmerz, Nachtschmerz und Unbeweglichkeit sind die Folgen. Häufig klagen die Patienten zusätzlich über Steifigkeit oder Blockaden der Gelenke, vor allem nach längerer Inaktivität. Der vollständige Verlust des Gelenkknorpels und die Ausbildung von knöchernen Veränderungen (Osteophyten) führen zu Verformungen und Fehlstellungen, bis das Gelenk schließlich völlig zerstört ist. Im Röntgenbild entspricht diese Phase dem Arthrosestadium IV.

Eine frühe Behandlung verlangsamt den Verlauf der Arthrose
Je früher die Arthrose erkannt wird, desto besser kann der Knorpelverlust abgebremst werden. Die größte Rolle spielt dabei der Patient selbst, denn Bewegung und Ernährung sind die wichtigsten Eckpfeiler der Behandlung von Arthrose. Die konservative Arthrose-Behandlung mit Schmerzmitteln hilft dabei, den Teufelskreis aus Schonhaltung, Schmerzen und Bewegungsmangel zu durchbrechen.
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren
Auf der einen Seite gibt es nicht beeinflussbare Risikofaktoren, wie eine familiäre Veranlagung, hormonelle Einflüsse oder schlicht das Alter, gegen die etwas unternommen werden kann. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Faktoren, wie Fehlstellungen, einseitige Belastungen durch stundenlanges Sitzen, zu starke Gelenkbelastungen in bestimmten Berufen und vor allem Übergewicht und Adipositas (Fettsucht), die eine Rolle spielen.