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Sportarten mit hohem Risiko für Gelenke

Fußball, Handball, Basketball, Volleyball oder Tennis – Ballsportarten mit schnellen Richtungswechseln, Stopp- und Drehbewegungen und großen Krafteinwirkungen belasten die Gelenke und haben ein hohes Risiko für Verletzungen. Was sind typische Gelenkverletzungen, wie lassen sich Sportunfälle vermeiden und wie kann man sich vor Gelenkverletzungen bei Risikosportarten schützen? Lesen Sie hier mehr.

 

Verletzungsanfällige Sportarten bei Männern

Bei den Männern führt Fußball unangefochten die Unfallstatistiken an und gehört mit weitem Abstand zu der Sportart mit den meisten Verletzungen überhaupt. Auch andere Ballsportarten, wie Handball, Volleyball und Basketball, sind unter den Top Ten der Sportarten mit den höchsten Verletzungsraten vertreten. Weiterhin zählen Gymnastik, Judo, Turnen, Tennis, Badminton und Radsport dazu.

Mehr als die Hälfte aller Sportverletzungen bei Männern passieren beim Fussball.
Mehr als die Hälfte aller Sportverletzungen bei Männern passieren beim Fussball.

Verletzungsanfällige Sportarten bei Frauen

Bei den Frauen liegt Handball in der Unfallstatistik vorn, gefolgt von Volleyball, Gymnastik, Turnen, Fußball, Reiten, Basketball sowie sonstigen Ballspielen, Judo und Leichtathletik.

Die meisten Sportunfälle von Frauen passieren beim Handball.
Die meisten Sportunfälle von Frauen passieren beim Handball.

Tackling, Blutgrätsche und hohes Bein: Fußball ist die Risikosportart Nummer 1

In jedem Fußballspiel verletzen sich statistisch gesehen zwei Fußballer. Dabei ist eine Verletzung so definiert, dass das Spiel unter- oder abgebrochen werden muss. Die Hälfte aller Verletzungen entstehen durch Einwirkungen des Gegenspielers – ob unabsichtlich oder als Foul. Am häufigsten kommen Prellungen mit 50% vor, gefolgt von Verstauchungen (Distorsionen) mit 20% und Muskelverletzungen mit 10%. Von den Gelenken sind das Sprunggelenk und das Kniegelenk am häufigsten von Verletzungen betroffen.

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Das Schicksalsband der Fußballer: die Syndesmose im Fußgelenk

Die Verstauchung des Sprunggelenks (Distorsion) ist mit Abstand die häufigste Sportverletzung beim Fußball. Dabei kommt es zur Überdehnung oder zum Riss der Außenbänder. In schweren Fällen kann auch noch der Außenknöchel gebrochen sein. Eine weitere häufige Folge von Verletzungen des Sprunggelenks, besonders beim Fußball, ist der Riss der Syndesmose.

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Was ist eine Syndesmose?

Die Syndesmose ist das Band, das Schienbein und Wadenbein im oberen Sprunggelenk verbindet. Ohne dieses Band hat das Sprunggelenk keinen Halt. Einen Riss der Syndesmose erlitt Michael Ballack kurz vor der WM 2010 nach einem Foul durch Kevin-Prince Boateng – er konnte daraufhin nicht an der WM teilnehmen. Auch für Marco Reus bedeutete diese Verletzung das Aus bei der WM 2014 in Brasilien. Die Syndesmose verheilt nur sehr langsam und das Gelenk muss rund 6 Wochen lang stabilisiert werden. Frühestens 8 Wochen nach dem Unfall kann der Verletzte das Training wiederaufnehmen.

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Die „Unhappy Triad“ im Kniegelenk braucht 9 Monate, um auszuheilen

Das „Unhappy-Kniegelenk“ ist eine der schlimmsten Sportverletzungen am Gelenk, die beim Fußball durch die Verdrehung des Kniegelenks leider nicht selten vorkommt. Man spricht von der sogenannten „Unhappy Triad“, wenn Meniskus, Seitenbänder und Kreuzbänder gleichzeitig gerissen sind. Diese Gelenkverletzung ist besonders langwierig und bedeutet eine Rehabilitationszeit von etwa 9 Monaten.

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Operativer Kreuzbandersatz durch Sehnentransplantation (Kreuzbandplastik)

Während der Nationaltorwart Toni Schuhmacher die Oberschenkelmuskulatur in den 1980er Jahren so trainierte, dass er ohne Kreuzband auskam, wird das Kreuzband heutzutage eher operativ durch körpereigene Sehnen ersetzt. Mehr Informationen zur Behandlung von Sportverletzungen des Kniegelenks finden Sie hier:

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Wie lassen sich Sportverletzungen beim Fußball vermeiden?

Allein durch angemessenes und vernünftiges Verhalten lassen sich viele Unfälle beim Fußball vermeiden. Beim Spaß-Turnier auf der Wiese nebenan ist ein verbissener Kampfgeist definitiv fehl am Platz! Verletzungen resultieren aber nicht nur aus Zweikampfsituationen. Zu etwa einem Drittel sind die Platz- und Bodenverhältnisse schuld.

Bei zu schlechten Platzverhältnissen, wenn möglich, lieber das Fußballturnier absagen und stattdessen eine alternative Aktivität einplanen. Wichtig ist außerdem ein ausgiebiges Aufwärmtraining, auf das Hobbyfußballer meist verzichten.

Verletzungen am Knie- und Sprunggelenk sind beim Fußball typisch
Verletzungen am Knie- und Sprunggelenk sind beim Fußball typisch

Prävention von Sportverletzungen und Tipps für das richtige Aufwärmtraining

Mehr Informationen zum Thema Prävention von Sportverletzungen und Tipps für das richtige Aufwärmtraining finden Sie hier: Vorbeugung von Sportverletzungen.

Das sind die häufigsten Fehler, die zu Sportunfällen beim Fußball führen:

  • Unzureichendes Aufwärmtraining
  • Übermäßige Gewalteinwirkung durch den Gegner
  • Übermüdung und Überlastung
  • Schlechte Platzverhältnisse
  • Falsches Schuhwerk
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Schnelle Sprints, harte Aufschläge und Topspin: Tennis stresst die Gelenke

Tennis zählt neben Fußball zu den populärsten Sportarten weltweit. In Deutschland sind etwa 1,5 Millionen Tennisspieler im deutschen Tennisbund aktiv. Schnelle Sprints und Stopps, Drehbewegungen sowie harte Aufschläge, Topspins und extreme Griffhaltungen verlangen den Gelenken vieles ab. Dabei werden Schulter-, Ellbogen- und Handgelenke sehr häufig chronisch überlastet (siehe Gelenkschmerzen durch Belastungen im Sport. Richtungswechsel, Stoppbewegungen und seitliches Rutschen auf Rasen und Sandböden sind weiterhin Ursachen für Verletzungen an Knie- und Fußgelenken.

Chronisch überlastete Gelenke (rot) und akut verletzte Gelenke (gelb) sind die typischen Sportverletzungen beim Tennis.
Chronisch überlastete Gelenke (rot) und akut verletzte Gelenke (gelb) sind die typischen Sportverletzungen beim Tennis.

Chronische Überlastungsschäden an den Gelenken sind:

  • Ellbogengelenk: Tennisarm (Reizung und Überlastung am Sehnenansatz). Mehr Informationen zum Tennisarm finden Sie hier: Gelenkschmerzen durch Belastungen im Sport.
  • Schultergelenk: Impingement und Rotatorenmanschettendefekt
  • Handgelenk: Sehnenscheidenentzündungen

Akute Sportverletzungen sind:

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Gefährliche Langzeitfolgen: Bei Knieverletzungen droht später eine Arthrose

Die Langzeitfolgen von Kniegelenkverletzungen sind verheerend. Denn ein Kreuzbandriss erhöht das Risiko einer Gonarthrose, und zwar unabhängig davon, ob operiert wird oder nicht. Die Gonarthrose ist wiederum der häufigste Grund, der zum Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks führt. Lesen Sie hier mehr zur Vorbeugung der Arthrose.

Richtungswechsel, Stoppbewegungen und seitliches Rutschen belastet die Kniegelenke beim Tennis.
Richtungswechsel, Stoppbewegungen und seitliches Rutschen belastet die Kniegelenke beim Tennis.

Welche Sportarten tun schmerzenden Gelenken gut?

Bewegung tut den Gelenken gut, da sind sich alle Experten einig. Denn der Knorpel wird nur über die Bewegung mit Nährstoffen aus der Gelenkflüssigkeit versorgt. Auch Muskulatur, Bänder und Sehnen werden durch Sport und Bewegung gestärkt. Grundsätzlich sind Sportarten mit Stoß- und Aufprallkräften, abrupten Drehbewegungen oder schnellen Richtungswechseln mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden und wirken sich ungünstig auf bereits vorgeschädigte Gelenke aus. Besser für die Gelenke sind fließende Bewegungen möglichst ohne großen Krafteinsatz, die das Gelenk gleichmäßig durchbewegen.

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Gelenkfreundliche Sportarten für Menschen mit Sportverletzungen am Gelenk

Diese Sportarten sind gelenkfreundlich und für Menschen mit Sportverletzungen am Gelenk geeignet:

  • Schwimmen
  • Nordic Walking
  • Krafttraining
  • Wandern
  • Skilanglauf
  • Jogging
  • Aerobic
  • Radfahren
  • Aquagymnastik

Testen Sie hier, welche Sportart am besten zu Ihnen passt: Sportartenrechner

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