Gesunde Ernährung und viel Bewegung halten die Gelenke fit. Zusätzlich unterstützen Nährstoffe den Stoffwechsel und sorgen dafür, dass der Knorpel stabil und elastisch bleibt. Lesen Sie hier, welche Nährstoffe für den Knorpel wichtig sind und wie Sie den Knorpel durch Nährstoffe stärken können.
Nährstoffdefizite haben riskante Folgen
Manchmal reicht die Ernährung allein nicht aus, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. In belastenden Lebensphasen, nach Krankheiten, bei Stress oder im Alter gibt es einen erhöhten Nährstoffbedarf. Auf der einen Seite haben Senioren mit starken krankheitsbedingten Einschränkungen Schwierigkeiten, den Nährstoffbedarf durch die Nahrung zu decken, denn Appetitlosigkeit, Kau- und Schluckprobleme sowie Verdauungsstörungen oder andere Krankheiten können die Freude an den Mahlzeiten trüben.
Nährstoffdefizite sind weit verbreitet
Auch jüngere Menschen ernähren sich aufgrund von beruflichem / zeitlichem Stress suboptimale (s. beispielsweise To-Go-Gerichte). Viele Obst- und Gemüsesorten sind zwar reich an Vitaminen, liegen aber gleichzeitig auch schwer im Magen oder verursachen bei empfindlichen Menschen Blähungen und Bauchschmerzen. Insgesamt sind Nährstoffdefizite weit verbreitet und kann negative Folgen nach sich ziehen: Es beginnt ein Kreislauf aus Krankheit, Schwäche und Mangelernährung.

Nährstoffdefizite – wer ist gefährdet?
Wenn der Bedarf erhöht oder die Aufnahme verringert ist, kommt es zu einem Defizit an Nährstoffen. Gefährdet sind alle Menschen in besonders belastenden Situationen. Dazu gehören:
- Schwangere und Stillende
- Leistungssportler
- Raucher
- Vegetarier und Veganer
- ältere Menschen
- Menschen mit chronischen Krankheiten

Arthrose und Nährstoffe – warum benötigt der Knorpel Nährstoffe?
Tag für Tag belasten wir unsere Gelenke – meist unbemerkt, solange der Knorpel gesund ist und funktioniert. Der Knorpel in den Gelenken ist unersetzlich für das reibungsfreie Gleiten, die Stabilität der Gelenke und als Stoßdämpfer. Doch obwohl der Knorpel u. a. aus widerstandsfähigen Kollagenfasern besteht, ist er dennoch verletzlich. Stressfaktoren, Entzündungen, übermäßige Belastungen und der Mangel an Nährstoffen stören das empfindliche Gleichgewicht aus Auf- und Abbauprozessen innerhalb der Knorpelmatrix. Knorpelschäden und der unwiederbringliche Verlust von Knorpelmasse sind die Folgen. Die Arthrose schreitet weiter voran – Schmerzen und Unbeweglichkeit nehmen zu.

Nährstoffe stärken den Knorpel
Der Knorpel wird nicht über Blutgefäße mit Nährstoffen versorgt, sondern ausschließlich über die Gelenkflüssigkeit. Nur bei Bewegung nimmt der Knorpel Flüssigkeit auf und die Nährstoffe gelangen in die Knorpelschicht. Bewegung ist neben der ausgewogenen Ernährung bei Arthrose daher ein wichtiger Eckpfeiler für die Versorgung des Knorpels. Ist der Knorpel bereits geschädigt, wie bei einer Arthrose, oder liegen Risikofaktoren vor, ist es umso wichtiger, den Knorpel optimal zu versorgen. Spezielle Knorpelnährstoffe regen den Stoffwechsel der Knorpelzellen an und fördern die Aufbauprozesse in der Knorpelmatrix.
Vorteile durch die Einnahme von Knorpelnährstoffen bei Arthrose
Wissenschaftler konnten nachweisen, dass einzelne wichtige Knorpelnährstoffe (Glucosaminsulfat/-hydrochlorid, Chondroitinsulfat, Kollagenhydrolysat und Hyaluronsäure) tatsächlich im Gelenk ankommen und dort ihre Wirksamkeit entfalten. Weiterhin konnte folgender Nutzen durch die Einnahme von Knorpelnährstoffen bei Arthrose nachgewiesen werden:
- Verbesserung der Beweglichkeit
- Abnahme der Schmerzen
- Verlangsamung des Fortschreitens der Arthrose

Welche Nährstoffe sind für den Knorpel besonders wichtig?
Vitamine, Mineralstoffe und sonstige Mikronährstoffe – die Palette an unterschiedlichen Substanzen und Nahrungsergänzungsmitteln ist groß, und ständig kommen neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft hinzu.

Welche Nährstoffe für den Knorpel besonders wichtig sind, wurde durch die Forschung in den letzten Jahren immer genauer untersucht. Hier ist das Wichtigste:
Arthrose-Vitamine: Vitamin C und E sind wichtige Radikalfänger
Vitamin C und E wirken als sogenannte Antioxidanzien oder Radikalfänger, d. h., sie neutralisieren freie Radikale. Freie Radikale sind aggressive Sauerstoffverbindungen, die Zellen schädigen, Entzündungen hervorrufen und zu den Stressfaktoren gehören, die das Fortschreiten von Arthrose beschleunigen. Vitamin C ist außerdem wichtig für die Produktion von Kollagenfasern, die das stabile Stützgerüst der Knorpelmatrix bilden. Die Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut war einst unter den Seefahrern gefürchtet und ist durch den Abbau von Kollagen charakterisiert. Vitamin C ist vor allem in Zitrusfrüchten und Gemüsen, wie z. B. der Paprika, enthalten. Vitamin E kommt hauptsächlich in Pflanzenölen und Nüssen vor. Die Kombination von Vitamin C und E ist von großer Bedeutung, da Vitamin E im Stoffwechsel selbst zu einem Radikal wird, das durch Vitamin C wieder regeneriert wird.

Vitamin D und K halten den Knorpel geschmeidig
Ein Mangel an Vitamin D und K führt zur Verkalkung des Knorpels und damit zu einem erhöhten Knorpelverschleiß. Unser Körper ist in der Lage, Vitamin D selbst zu bilden – dafür ist jedoch die Bestrahlung der Haut mit Sonnenlicht notwendig. Vitamin-D-Mangel kommt in unseren Breitengraden sehr häufig vor und ist auch für Osteoporose von großer Bedeutung. Als Vitamin-D-Mangelkrankheit war Rachitis bei Kindern früher weit verbreitet, doch dank der Vorbeugung mit Vitamin-D-Tabletten bei Säuglingen und Kleinkindern ist diese Krankheit heutzutage in Deutschland kein Thema mehr. Fisch, Eigelb und Pflanzenölen sind natürliche Vitamin-D-Lieferanten.
Neuere Forschungsarbeiten zeigen, dass Vitamin K nicht nur für die Blutgerinnung wichtig ist, sondern auch viele weitere Funktionen im Körper hat. Unter anderem ist Vitamin K für eine gesunde Knochen- und Knorpelsubstanz wertvoll. Vitamin K ist vor allem in grünem Blattgemüse, wie z. B. Spinat und Grünkohl, enthalten.

In kleinsten Mengen, aber unentbehrlich: Spurenelemente
Spurenelemente werden zwar nur in sehr geringen Mengen benötigt, sind aber dennoch lebensnotwendig, und unser Körper ist auf die Zufuhr angewiesen. Die Spurenelemente Selen, Zink, Kupfer und Mangan sind als Kofaktoren für die Funktion von komplexen Eiweißmolekülen (Enzymen) notwendig, die wiederum am Aufbau von Kollagenfasern und anderen Knorpelbestandteilen beteiligt sind. Natürliche Quellen für diese Spurenelemente sind:
- Selen: Nüsse, Hafer, Hirse, brauner Reis und Meeresfrüchte
- Kupfer: Knoblauch, Vollkornprodukte, Nüsse, Avocado, Kartoffeln, Bananen und Pflaumen
- Zink: Käse, Bohnen, Nüsse, Weizenkeime, Eier und Meeresfrüchte
- Mangan: Weizenkeime, schwarzer Tee, Haferflocken, Heidelbeeren, Nüsse

Mikronährstoffe sind natürliche Bestandteile des Knorpels
Besonders viel Aufmerksamkeit in der Wissenschaft erhalten derzeit die speziellen Nährstoffe des Knorpels, die gleichzeitig natürliche Knorpelbestandteile sind. Diese Substanzen werden in Fachkreisen auch als SYSADOA (slow acting symptom-modifying drugs in osteoarthritis) oder auch Chondropotektiva bezeichnet. In den letzten Jahren wurde in vielen Studien nachgewiesen, dass die Einnahme dieser Substanzen die Beschwerden bei Arthrose lindern und die Beweglichkeit der Gelenke verbessern kann. Inzwischen wurden einige Wirkstoffe (Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat) in die Therapieempfehlungen von Fachgesellschaften aufgenommen. Folgende Effekte wurden bei Einnahme nachgewiesen:
- Hemmung der entzündlichen Prozesse in den Gelenken
- Hemmung von Abbauprozessen in der Knorpelmatrix
- Förderung von Aufbauprozessen in der Knorpelmatrix

Welche Mikronährstoffe erfüllen welche Funktionen im Knorpel?
Glucosamin ist eine Zuckerverbindung und dient als Ausgangsstoff für die Hyaluronsäure. Glucosamin wird aus den Schalen von Krabben und Krebstieren gewonnen.
Hyaluronsäure ist in der Gelenkflüssigkeit enthalten und bildet das Rückgrat der riesigen Aggregate mit flaschenbürstenartiger Struktur in der Knorpelmatrix. Diese Moleküle befinden sich im Knorpel zwischen den Kollagenfasern und bilden zusammen mit den weiteren Makromolekülen die Knorpelmatrix. Besonders wichtig ist die wasserbindende Eigenschaft der Hyaluronsäure für die Geschmeidigkeit des Knorpels. Hyaluronsäure wird aus natürlichen Quellen gewonnen oder biotechnologisch hergestellt.
Weitere Mikronährstoffe: Chondroitinsulfat & Kollagenhydrolysat
Chondroitinsulfat: Diese Substanz bildet die Flaschenbürsten der riesigen Moleküle aus. Die Flaschenbürsten sind von einer Wasserhülle umgeben. Die wasserbindenden Eigenschaften dieser Flaschenbürsten sind wichtig für die prall-elastischen Eigenschaften des Knorpels. Chondroitinsulfat kann aus Material vom Rind oder vom Fisch gewonnen werden.
Kollagenhydrolysat: Kollagenfasern bilden das Grundgerüst des Knorpels und sorgen für die Stabilität, Elastizität und Widerstandskraft. Das Kollagenhydrolysat stellt die Bausteine für die Kollagensynthese im Knorpel bereit. Ausgangsmaterial für Kollagenhydrolysat ist z. B. Knorpelgewebe oder die Zwischenschichten der Haut vom Rind.
