Ob überlastet, entzündet oder verletzt – meist machen sich Gelenke erst bemerkbar, wenn sie nicht mehr funktionieren und jede Bewegung schmerzt. Gelenkschmerzen können viele unterschiedliche Ursachen haben. Welche Arten gibt es und welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Informiere Dich hier.
Symptome von Gelenkschmerzen
Schmerzen können in den Gelenken selbst (meist durch Gelenkverschleiß bzw. Arthrose) oder im umgebenden Gewebe (beispielsweise Muskeln oder Sehnen) auftreten. Die Symptome von Gelenkschmerzen haben verschiedene Ausprägungen und variieren in Dauer und Intensität. Eine nachfolgende Übersicht zeigt typische Symptome von Gelenkschmerzen, wie Entzündungen oder Schwellungen, und worauf sie hinweisen:
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Gelenkschmerzen und ihre Ursachen
Schmerzende Gelenke beeinträchtigen die Lebensqualität. Für eine Rückkehr in den Alltag ohne beziehungsweise mit weniger Beschwerden begeben sich Betroffene gemeinsam mit Ärzt:innen auf die Suche nach den Ursachen der Gelenkschmerzen. Neben beispielsweise Entzündungen, Überlastungen, Fehlstellungen oder Verschleißerscheinungen sind auch Unfälle und sportliche Aktivitäten häufig für die Verletzungen an Gelenken oder Bändern, Sehnen und Muskulatur verantwortlich.
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Behandlungsmöglichkeiten bei Gelenkschmerzen
Ist die Ursache der Gelenkschmerzen einmal geklärt, kann der/die Mediziner:in eine entsprechende Therapie einleiten. Die Liste der Behandlungsmöglichkeiten ist lang: Sie reicht von Physiotherapie und Krankengymnastik über Tabletten wie auch Salben bis hin zur Ernährungsumstellung. Zudem gibt es auch viele Mittel aus der Apotheke, welche für eine Linderung der schmerzenden Gelenke sorgen sollen.
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Sportverletzungen am Gelenk
Wusstest Du, dass sich Jahr für Jahr gut zwei Millionen Menschen beim Sport verletzen? Besonders ihre Gelenke ziehen Sportler:innen dabei in Mitleidenschaft. Im Zuge von Ball- und Kampfsportarten mit erhöhtem Körperkontakt, abruptem Stoppen oder Richtungsänderungen können die Gelenke leicht überlastet oder verletzt werden. Ebenso führen Stürze zu Gelenkverletzungen. Lies hier alles Wichtige zu Sportverletzungen am Gelenk, die beispielsweise für Gelenkschmerzen am Knie verantwortlich sein können.
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Arten von Gelenkschmerzen
Knie, Schulter, Finger oder Wirbelsäule – Gelenkschmerzen können am ganzen Körper auftreten und jedes der über 100 echten Gelenke im menschlichen Organismus treffen. Weitere Ursachen neben den Sportverletzungen sind zum Beispiel Gelenkentzündungen wie Arthritis, Verschleißerkrankungen wie Arthrose. Etwa die Hälfte aller Menschen über 45 Jahren klagt vor allem über Gelenkschmerzen im Knie – sie können aber auch schon in jungen Jahren auftreten.
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Welche unterschiedlichen Arten von Gelenkschmerzen gibt es noch und wie werden die Schmerzen eingeteilt? Erfahre im Folgenden mehr dazu.
Diagnose und auslösende Faktoren von Gelenkschmerzen
Für die Behandlung und Diagnostik von Gelenkschmerzen sind unter anderem Orthopäd:innen – oftmals arbeiten sie in Fachkliniken und -praxen – oder auch Allgemeinmediziner:innen und Rheumatolog:innen verantwortlich. Bei Gelenkschmerzen handelt es sich grundsätzlich um das Symptom einer Krankheit oder einer Verletzung. Zur Abklärung der Ursachen der Schmerzen beantwortest Du deshalb bei Deinem Arztbesuch in der Regel zunächst viele Fragen. Denn die Gründe für die Schmerzen in den Gelenken können unterschiedlicher Natur sein:
- Krankheiten, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder Arthrose
- Überlastungen durch Sport, Beruf und im Alltag
- (Sport-)Verletzungen oder verletzungsbedingte Gelenkschmerzen, die mitunter beim Sport entstehen.
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Gelenkschmerzen über einen längeren Zeitraum anhalten. Treten sie mit Fieber, Schwellungen, Hautrötung oder Bewegungseinschränkungen auf, solltest Du umgehend einen/eine Mediziner:in aufsuchen. Er/sie schaut sich für eine Diagnose zunächst das schmerzende Gelenk genau an und untersucht, ob es Anzeichen für eine Entzündung als Ursache gibt – beispielsweise eine Rötung, Schwellung oder Überwärmung.

Wichtige Fragen zur Abklärung der Ursache
Erst wenn die Ursache eindeutig ist, kann der/die Ärzt:in eine passende Therapie einleiten. Um die Auslöser der Gelenkschmerzen zu erkennen, sind folgende Fragen wichtig:
- Um welches Gelenk handelt es sich?
- Wie viele Gelenke sind betroffen?
- Seit wann treten die Gelenkschmerzen auf?
- Wodurch sind die Schmerzen entstanden (zum Beispiel Überlastung, Unfälle, Verletzungen oder Fehlstellungen)?
- Sind Entzündungsanzeichen vorhanden?
- Gibt es weitere Beschwerden?
- Wie verhält es sich mit Häufigkeit, Stärke und Verlauf der schmerzenden Gelenke?
Außerdem bringt das Behandlungsteam in Erfahrung, von welchem Bereich die Gelenkschmerzen ausgehen. Informiere Dich im folgenden Abschnitt genauer dazu.
Welche Strukturen im Gelenk sind betroffen?
Schmerzen in den Gelenkenkönnen auch von gelenknahen Strukturen, also Bändern, Sehnen, Muskulatur oder Knochen ausgehen. Je nachdem, wo die Gelenkschmerzen genau entstehen, ergeben sich folgende Arten:
- artikulär: Hier gehen die Schmerzen von den Gelenken selbst aus.
- periartikulär: In dem Fall entstehen die Schmerzen in gelenknahen Strukturen, wie Sehnenansätze, Schleimbeutel oder Muskulatur.
- ossär: Der Ursprung der Schmerzen liegt in gelenknahen Knochen.
Manchmal handelt es sich nur um ein schmerzendes Gelenk. Es kann jedoch auch vorkommen, dass mehrere betroffen sind.
Um das festzustellen, überprüft der/die Mediziner:in die aktive und passive Beweglichkeit des Gelenks. Periartikuläre und artikuläre Gelenkschmerzen lassen sich meist durch den Tastbefund gut voneinander unterscheiden. Bei periartikulären Schmerzen ist in der Regel ein Druckschmerzpunkt üblich. Schwieriger ist die Unterscheidung von artikulären und ossären Gelenkschmerzen. Hierfür braucht es fast immer eine Röntgenbildaufnahme, um Veränderungen des Knochens auszuschließen.

Formen von Gelenkschmerzen
Nicht bei allen Gelenkschmerzen sind Ursachen feststellbar. Dann werden sie auch als Arthralgie (Gelenkschmerz) bezeichnet. Zu beispielsweise artikulären Gelenkschmerzen kann es auch durch andere Grunderkrankungen, meist Stoffwechselkrankheiten wie Gicht, kommen.
Eine generelle Einteilung von Gelenkschmerzen erfolgt nach Beginn, Verlauf und Dauer der Beschwerden. Folgende Verlaufsformen lassen sich bei schmerzenden Gelenken unterscheiden:
- akut: Schmerzen bestehen seit Stunden
- subakut: Schmerzen bestehen seit Tagen
- chronisch: Schmerzen bestehen seit Wochen oder Monaten
Typische Gelenkerkrankungen mit einem dauerhaften (chronischen) Verlauf sind Arthrose und rheumatoide Arthritis.

Häufige gelenknahe Entzündungen oder Reizungen bei Sportler:innen
Bei ihnen sind oft folgende gelenknahe Strukturen gereizt oder entzündet:
- Sehnen und/oder Sehnenansätze (akute Tendopathie, Insertionstendinopathie oder Enthesiopathie) in folgenden Gelenken: Ellenbogen (Tennisarm), Fuß (Achillessehne), Knie (Springerknie), Hüfte, Schulter (Impingement-Syndrom)
- Schleimbeutel (Bursitis) an folgenden Gelenken: Schulter, Ellenbogen, Hüfte, Knie
Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten bei schmerzenden Gelenken
Gelenkschmerzen können am ganzen Körper auftreten. Verschleiß, Entzündungen, Infektionen oder auch Ablagerungen zählen zu den Auslösern. Die Beschwerden machen sich dann in großen Gelenken (zum Beispiel Knie- und Hüftgelenk) genauso bemerkbar wie in kleineren (beispielsweise Hand- oder Fingergelenke). Auch der Schmerzrhythmus von Betroffenen ist unterschiedlich: Gelenkschmerzen erscheinen mitunter nachts oder in Ruhe – bekannt ist auch die Morgensteifigkeit. Verantwortlich für die nächtlichen Schmerzen sind oftmals entzündliche Prozesse im betroffenen Gelenk.

Gelenkschmerzen – was hilft?
Die Möglichkeiten zur Behandlung von schmerzenden Gelenken sind zahlreich: Salben, Tabletten, Kälte, Physiotherapie oder Akupunktur kommen dafür infrage. Die Wahl der richtigen Methode richtet sich jedoch nach der zugrunde liegenden Ursache. Ein/eine Ärzt:in hilft Dir, die für Dich geeignete Therapie auszuwählen.
Wenn Du zudem noch folgende Punkte bei Deinem Lebensstil berücksichtigst, bist Du auf einem guten Weg, schmerzenden Gelenken vorzubeugen:
- regelmäßige Bewegung in den Alltag integrieren
- stärkendes Kraft- und Ausdauertraining für Muskeln
- einseitige Belastung verhindern
- auf eine ausgewogene Ernährung achten
- Übergewicht reduzieren
Schmerzmittel (wie beispielsweise Ibuprofen) können zwar Beschwerden lindern, fördern aber nicht unbedingt die Heilung der eigentlichen Ursache. Auch so manches Hausmittel kann Dir eine Erleichterung verschaffen: Pfefferminzöl oder Quarkwickel haben sich zum Beispiel bei akuten Gelenkschmerzen bewährt.
Finde dennoch für eine langfristige Verbesserung der Schmerzen in den Gelenken eine gute Balance zwischen Ruhe und Aktivität in Deinem Alltag. Entspannungsphasen sind wichtig, wenn die Gelenkschmerzen aufflammen. Von zu wenig Bewegung ist jedoch auch abzuraten, denn die Gelenke brauchen sie für eine ausreichende Durchblutung und Versorgung mit Nährstoffen.
