Knie- und Hüftgelenke sind am häufigsten von Arthrose betroffen. Außerdem können sich die Symptome an den Fingern und vielen weiteren Gelenken zeigen. Um die Gelenkbeweglichkeit möglichst lange zu erhalten, ist eine frühe Therapie notwendig. Lerne hier, erste Anzeichen von Arthrose zu erkennen und erfahre mehr zu späteren Symptomen wie Nachtschmerzen im Knie oder Dauerschmerzen.
Welche Symptome treten in den verschiedenen Arthrose-Stadien auf?
Jede Arthrose geht mit einem Knorpelschaden einher. Kommen im Röntgenbild sichtbare Veränderungen am Knochen dazu, handelt es sich um ein sicheres Anzeichen für Arthrose. Im Frühstadium nehmen Betroffene Gelenkschmerzen hauptsächlich nach längerer Ruhephase, zum Beispiel nach dem Aufstehen am Morgen, wahr. Das Symptom ist auch als Anlaufschmerz bekannt. Auch Belastungsschmerzen sind möglich.
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Es folgt ein sogenanntes Zwischenstadium, welches viele Jahre andauern kann. Hier bemerken Erkrankte eindeutigere alltägliche Beschwerden wie Schmerzen beim Treppensteigen.
Im anschließenden Spätstadium ist der Knorpel am betroffenen Gelenk bereits so weit abgebaut, dass die Knochen bei Bewegung aufeinander reiben und kein Gelenkspalt mehr existiert. Das führt zu Gelenkschwellungen sowie dauerhaften Schmerzen an Gelenken und Muskeln.
Schnelle Hilfe: Festzuhalten bleibt: Symptome bei Arthrose entwickeln sich nach und nach. Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, desto stärker werden oftmals die Beschwerden. Erfahre im Folgenden mehr zu den einzelnen Phasen.
Erste Arthrose-Anzeichen: Anlauf- und Belastungsschmerz
Am Anfang ist eine Arthrose oft schwer zu erkennen, da der Knorpel keine Nerven besitzt und dadurch nicht sofort Schmerzen entstehen. Anzeichen machen sich meist nur schleichend bemerkbar. Auch scheinbar harmlose Beschwerden oder Veränderungen können auf die Erkrankung hinweisen. Typisch für eine beginnende Arthrose oder auch eine rheumatoide Arthritis (Gelenkentzündung)ist der Anlaufschmerz. Das Symptom zeigt sich meist, wenn Personen nach längerem Stehen losgehen oder aufstehen, nachdem sie länger saßen. Es kommt zu einem Ziehen oder Spannen im Gelenk. Meist verschwinden die Schmerzen bereits wieder nach kurzer Zeit.

Zu den ersten Anzeichen einer Arthrose zählt außerdem der Belastungsschmerz. Betroffene bemerken Gelenkschmerzen nur unter Belastung. Damit sind körperliche Anstrengungen und bestimmte Anspannungen gemeint. Längeres Gehen verursacht dann beispielsweise stechende Schmerzen im Knie. Eine Joggingrunde im Park führt bei einer Hüftarthrose zum Belastungsschmerz und wenn die Finger von Arthrose betroffen sind, kann das Schreiben mit der Hand unter Umständen wehtun. Das Symptom tritt auf, wenn beispielsweise die Knochenhaut oder die Gelenkkapsel involviert sind, da sie im Gegensatz zum Gelenkknorpel Schmerzrezeptoren haben.
Spielt das Wetter eine Rolle? Manche Patient:innen berichten von einer Wetterfühligkeit. Bei einer nass-kalten Witterung verspüren sie leichte Schmerzen oder reagieren empfindlich auf Berührungen. Somit kann das Wetter möglicherweise einen Einfluss auf die Arthrose-Symptome haben.

Spätes Symptom bei Arthrose: Ruhe- oder Dauerschmerz
Machen sich die Gelenke auch im Ruhezustand bemerkbar, ist das ein Zeichen dafür, dass die Arthrose schon stark ausgeprägt ist. Fachleute sprechen dann vom Ruhe- oder Dauerschmerz. In manchen Fällen besteht zu einem solchen Zeitpunkt auch ein Gelenkerguss. Das heißt, es hat sich Flüssigkeit im Gelenk angesammelt, und die Gelenke fühlen sich geschwollen und steif an . Dafür verantwortlich kann unter anderem eine Arthrose sein. Insgesamt zeigt sich in dem Stadium eine zunehmende Unbeweglichkeit und Versteifung der Gelenke.
Arthrose-Symptome im Spätstadium
In einem späten Stadium der Arthrose haben die Schmerzen an Gelenken und Muskeln meist weitreichende Folgen. Betroffene können aufgrund der Beschwerden zeitweise nicht mehr richtig schlafen. Sie leiden am sogenannten Nachtschmerz. Er kann in jeglichem Gelenk (wie im Knie oder der Hüfte) spürbar sein und stellt langfristig eine große Belastung dar.

Zunehmende Bewegungseinschränkungen und unangenehme Gelenkschwellungen erschweren zudem den Alltag von Patient:innen. Es zeigen sich Fehlstellungen sowie Gelenkverformungen. Die Veränderungen betreffen in diesem Stadium nicht mehr ausschließlich das Gelenk, sondern können auf umliegende Strukturen wie Muskeln, Sehnen und Bänder übergehen. Zeitweise kommt es zu Blockaden in den Gelenken, sodass eine Bewegung unmöglich ist. Die starken Schmerzen können sogar chronisch werden. Schmerzmittel allein helfen in dem Fall nicht mehr bei der Besserung von Arthrose-Symptomen. Ärzt:innen können beispielsweise zu operativen Behandlungsmöglichkeiten greifen.
Aus der Angst vor wiederkehrenden Leiden oder einer Verschlimmerung der Beschwerden kann ein Teufelskreis entstehen: Betroffene vermeiden körperliche Anstrengungen und schränken sportliche sowie soziale Aktivitäten ein. Durch die mangelnde Bewegung kommt es zu Verspannungen und Fehlstellungen, die zu weiteren Beeinträchtigungen, möglicherweise an anderen Körperstellen, führen. Die Lebensqualität der Personen kann abnehmen, die Körpergesundheit leiden und es entwickeln sich manchmal psychische Belastungen. Daher hat eine dauerhafte Schmerzlinderung einen besonderen Stellenwert in der Arthrose-Behandlung.
Arthrose in Schüben: Bei manchen Patient:innen wechseln sich akute Schmerzphasen mit weniger belastenden Perioden ab. Ein Schub lässt die Beschwerden plötzlich stärker werden. Es zeigen sich stechende, pulsierende oder brennende Schmerzen. Manchmal fühlt sich das Gelenk warm an. Fachleute sprechen in solchen Fällen von einer aktivierten Arthrose.
Arthrose oder Arthritis: Wo liegt der Unterschied?
Von einer Arthritis sind in der Regel mehr als zwei Gelenke gleichzeitig betroffen. Bei Arthrose ist das nicht zwingend der Fall. Die Beschwerden zeigen sich bei ersterer Erkrankung meist auf beiden Körperseiten gleich stark. Typisch für arthritische Gelenkentzündungen sind außerdem weitere Begleitsymptome wie Abgeschlagenheit, Fieber und Nachtschweiß. Hinzu kommt, dass die Arthritis im fortgeschrittenen Stadium auch auf andere Organe wie das Herz, die Lunge oder das Nervensystem übergehen kann.
Sowohl bei einer Arthrose als auch bei einer Arthritis haben Betroffene Anlaufschmerzen. Dauern sie immer nur kurz an, deutet das auf Arthrose hin. Bleiben die Schmerzen länger als 30 Minuten bestehen, spricht es für eine vorliegende Arthritis. Anhaltende und beständige Ruheschmerzen sind außerdem eher kennzeichnend für entzündliche Gelenkveränderungen und kommen daher hauptsächlich bei einer Arthritis vor.
Symptome, die sich bei Arthrose und Arthritis gleichermaßen an den Gelenken bemerkbar machen, sind:
- Bewegungseinschränkungen
- Schmerzen
- Verformungen
- Schwellungen
Entzündungen der Gelenke im Rahmen einer Arthritis können sich wie die Arthrose langsam entwickeln. Ein plötzliches Auftreten ist aber ebenfalls möglich, was für Arthrose dagegen untypisch ist.
