Beweglich und schmerzfrei bis ins hohe Alter: Davon träumt eigentlich jede:r! Manchmal machen die Symptome bei Arthrose diesem Plan jedoch einen Strich durch die Rechnung. Mit verschiedenen Maßnahmen kannst Du in einigen Fällen dem Gelenkverschleiß vorbeugen. Lerne hier mehr zur Arthrose-Prävention und erhalte wertvolle Tipps für den Alltag.
Was gehört zur Prävention von Arthrose?
Ziele der Primär-Prävention von Arthrose sind, die Beweglichkeit sowie Lebensqualität von gefährdeten Personen zu erhalten und gleichzeitig Schmerzen zu vermeiden. Das soll dem Auftreten der Erkrankung entgegenwirken. Am besten funktioniert das Vorbeugen von Gelenkverschleiß, wenn sich ärztliche Maßnahmen und eigenverantwortliches Handeln der Betroffenen ergänzen. Fachärzt:innen können Krankheiten und Verletzungen, die eine Arthrose begünstigen, behandeln. Dazu gehören unter anderem:
- Gelenkerkrankungen
- Stoffwechselkrankheiten (wie Diabetes mellitus)
- Fehlstellungen
- Bänderrisse
- Knochenbrüche
Eine rechtzeitige und vollständige Therapie ist dabei entscheidend, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Jeder selbst hat außerdem die Möglichkeit, bestimmte Risikofaktoren zu minimieren, um Beschwerden vorzubeugen. Zu vermeiden sind:
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Überlastung
- einseitige Ernährung
Übrigens:
Die Arthroseprophylaxe (Prävention) und die Behandlung bereits bestehender Symptome sind eng miteinander verknüpft. Ansätze, die Arthrose vorbeugen, können Betroffenen auch bei schon vorhandenen Schmerzen helfen.
Manchmal sprechen Ärzt:innen auch von Sekundär-Prävention, wenn das Fortschreiten der Erkrankung bei beginnender Arthrose verhindert werden soll. Als Tertiär-Prävention gelten Maßnahmen, die das Vermeiden von Folgeschäden einer bestehenden Arthrose zum Ziel haben. Beschwerden sollen sich dadurch reduzieren, damit die Gelenkfunktionen möglichst lange erhalten bleiben. Als letzter Ausweg gilt der Gelenkersatz.

Arthrose vorbeugen: Welche Rolle haben Ärzt:innen?
Mediziner:innen können vor allem Erkrankungen und Verletzungen behandeln, die möglicherweise zu Arthrose führen. Dazu gehört es zum Beispiel auch, die Medikation für bestimmte Krankheiten richtig einzustellen und Blutwerte regelmäßig zu kontrollieren.
Arthrose mit der passenden Behandlung vorbeugen
Sportverletzungen oder Unfälle verursachen häufig Gelenkbeschwerden. Betroffene können sich weniger gut bewegen und klagen mitunter über Schmerzen. Finden Ärzt:innen rechtzeitig die körperliche Ursache, hilft die passende Therapie, Langzeitfolgen zu vermeiden. Dabei ist stets die optimale Heilung anzustreben. Manchmal ist es möglich, Arthrose durch die richtige Behandlung der Verletzung vorzubeugen. Eine Operation bei einem Kreuzbandriss oder Knorpelschaden kann zum Beispiel zusätzliche Gelenkschäden verhindern.
Weitere Hilfestellungen
Liegen bei Patient:innen Fehlstellungen vor, können Ärzt:innen orthopädische Hilfsmittel verschreiben, um einer Arthrose vorzubeugen. Spezielle, individuell angefertigte Schuheinlagen schaffen hier manchmal bereits Abhilfe. Grundsätzlich ist es wichtig, genau zu analysieren, welche Hilfestellungen passend und notwendig sind. So lassen sich persönliche Maßnahmen ergreifen, um effektiv gegen den Gelenkverschleiß vorzugehen. Denn es gibt keinen allgemeingültigen Weg, wie man einer Arthrose vorbeugen kann.
Wie kann man Arthrose selbst vorbeugen?
Du möchtest selbst etwas tun und Arthrose vorbeugen? Am besten beschäftigst Du Dich einmal mit möglichen Risikofaktoren der Erkrankung.
Ein erster Ansatzpunkt betrifft das Thema Ernährung: Ausgewogene Mahlzeiten mit viel frischem Obst und Gemüse bieten dem Organismus viele Vitamine und Mineralstoffe. Wer sich überwiegend von Lebensmitteln tierischer Herkunft wie Fleisch und Wurst ernährt, führt seinem Körper vermehrt Arachidonsäure zu. Aus dieser sogenannten Omega-6-Fettsäure werden im Körper unter anderem Entzündungsbotenstoffe gebildet, die entzündliche und knorpelzerstörende Prozesse im Gelenk verstärken. Deshalb sollten diese Lebensmittel nicht täglich auf Deinem Speiseplan stehen. Mit den richtigen Rezepten trägst Du etwas zur Arthroseprophylaxe bei. Verzichte möglichst auf alkoholische Getränke und Zigaretten, wenn du einer Arthrose vorbeugen möchtest, denn beides kann die Knorpelzellen schädigen.
Mehr zum Thema: Ernährungstipps
Auch wer sich regelmäßig bewegt, arbeitet einer Arthrose entgegen. Denn Bewegung wirkt sich positiv auf den Gelenkknorpel aus. Fahrradfahren, Nordic Walking oder Schwimmen zählen beispielsweise zu den gelenkfreundlichen Sportarten. Dabei entsteht nur eine geringe Belastung für die Gelenke und es gibt in der Regel keine ruckartigen Bewegungsabläufe, die den Gelenkstrukturen schaden könnten. Empfehlenswert ist ein moderates Training für circa 30 Minuten – am besten täglich, aber mindestens zweimal in der Woche.

Trainierst Du zusätzlich auch Deine Muskeln, setzt Du bei einer weiteren Möglichkeit für Arthrose-Prävention an. Eine starke Muskulatur sorgt für entlastete Gelenke. Gleichzeitig kannst Du dadurch Fehlstellungen vorbeugen. Bei manchen Betroffenen oder bei gefährdeten Personen hilft auch eine kurzzeitige Physiotherapie, um die richtigen Übungen zu erlernen und korrekt anzuwenden. Im Anschluss ist eine konsequente Umsetzung des Trainings erforderlich, um den gewünschten, vorbeugenden Effekt zu erzielen.
Stimmt die Ernährung und bewegst Du Dich ausreichend, wirkst Du automatisch auch einem anderen Risikofaktor entgegen: dem Übergewicht. Hohes Körpergewicht schadet den Gelenken. Auf ihnen liegt zum Beispiel beim Gehen eine Last, die über dreimal so viel wie das Körpergewicht beträgt. Außerdem spielt nicht nur das Körpergewicht eine Rolle, sondern auch speziell das Fettgewebe. Darin entsteht nämlich der Botenstoff Adipokin, der Entzündungsprozesse fördert und zum Abbau von Knorpelgewebe führen kann. Mit dem sogenannten Body-Mass-Index (BMI) lässt sich das eigene Gewicht besser einschätzen. Dafür teilst Du Dein Körpergewicht durch die Körpergröße zum Quadrat (BMI = Körpergewicht : (Körpergröße)²). Vergleichstabellen oder Dein:e Hausärzt:in helfen Dir bei der Auswertung. Übergewicht, vor allem in starker Ausprägung, solltest Du unbedingt vermeiden.
Akupunktur zur Arthroseprophylaxe
Akupunktur kann das Wohlbefinden von Betroffenen verbessern und Schmerzen lindern. Als alternative Arthrose-Behandlung kommt sie mittlerweile regelmäßig zum Einsatz. Zum Beispiel bei Knie-Arthrose übernimmt in bestimmten Fällen die gesetzliche Krankenkasse die Kosten dafür. Auch zum Vorbeugen einer Arthrose ist die Methode somit unter Umständen geeignet, hauptsächlich in der Sekundär- und Tertiär-Prävention.
Mehr zum Thema: Alternative Arthrose-Behandlung
Yoga bei Arthrose
Kann Yoga bei Arthrose helfen und dem Gelenkverschleiß sogar vorbeugen? Wer regelmäßig Yoga macht, fördert die körperliche Beweglichkeit. Die Übungen wirken sich kräftigend auf die Muskulatur aus und tragen somit gleichzeitig zur Stabilisierung der Gelenke bei. Dadurch ergeben sich positive Effekte auf die Gesundheit, sodass Yoga als wirksame Methode zur Prävention von Arthrose einsetzbar ist.
Woher kommt Yoga überhaupt und was steckt dahinter? Die Praktik stammt ursprünglich aus Indien. Mit verschiedenen Übungen lässt sich die Selbstwahrnehmung fördern. Der Fokus liegt dabei auf einer bewussten Atmung und gezielten, fließenden Bewegungen. Zum Vorbeugen von Arthrose eignet sich vor allem die ruhige Form: das sogenannte Hatha-Yoga.

Arthrose im Alltag vorbeugen: Praktische Tipps
Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind das A und O für die Gesundheit. Auch beim Vorbeugen von Arthrose spielen die beiden Aspekte eine wichtige Rolle. Folgende Tipps lassen sich nach und nach in den Alltag integrieren und tun Deinem Körper gut:
- Körpergewicht: Finde Dein persönliches Normalgewicht und versuche, es zu halten. Sprich auch gerne mit Deinem/Deiner Ärzt:in darüber.
- Aktivität: Nutze jede Möglichkeit, um aktiv zu sein. Steige zum Beispiel mal eine Haltestelle früher aus, gehe die Treppe, anstatt den Aufzug zu benutzen oder laufe beim Telefonieren umher.
- Bewegung: Sei regelmäßig sportlich aktiv. Setze dabei auf gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Fahrradfahren.
- Muskulatur: Trainiere Deine Muskeln mit gezielten Übungen. Hole Dir professionelle Unterstützung von Physiotherapeut:innen oder Fitnesstrainer:innen, wenn Du Hilfe dabei brauchst.
- Ernährung: Achte auf gesunde und ausgewogene Mahlzeiten. Pflanzliche Produkte solltest Du häufiger verwenden als tierische Lebensmittel.
- Nikotin: Verzichte auf das Rauchen.
- Alkoholische Getränke: Alkohol möglichst vermeiden.
Generell gilt: Lass Dich von Deinem/Deiner Hausärzt:in beraten, wenn Du Fragen zur Vorbeugung von Gelenkverschleiß hast.
