Die ausgekugelte Schulter (Schulterluxation) ist ein medizinischer Notfall und muss schnellstmöglich eingerenkt werden – allerdings nur durch einen erfahrenen Arzt. Zum Auskugeln des Gelenks (Luxation) kommt es durch Gewalteinwirkungen, z. B. beim Judo oder Handball. Was sind Anzeichen für eine ausgekugelte Schulter, wie wird die Schulterluxation richtig behandelt und welche Spätfolgen sind zu beachten? Informieren Sie sich hier rund um das Thema ausgekugelte Schulter (Schulterluxation).
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk unseres Körpers
Die große Bewegungsfreiheit des Kugelgelenks der Schulter hat ihren Preis. Denn bei Gewalteinwirkung besteht die Gefahr, dass das Gelenk aus der Pfanne springt, also auskugeln kann. Mediziner sprechen von einer Schulterluxation. Besonders gefährdet sind die Schultern von Kontaktsportlern, wie Handball-, Football- oder Rugby-Spielern, aber auch Judokas. Bei einer Schulterluxation kommt es meist zu Verletzungen an der Gelenkkapsel und an den Bändern. Falsch behandelt kann daraus eine chronisch instabile Schulter entstehen.

Was sind Anzeichen einer Schulterluxation?
Eine Schulterluxation ist nicht zu übersehen. Der Betroffene spürt sofort, dass das Gelenk herausgesprungen ist. Die Verletzung ist extrem schmerzhaft. Es handelt sich um einen medizinischen Notfall, bei dem der Rettungsdienst gerufen werden muss. Die Luxation muss so schnell wie möglich, innerhalb einer halben Stunde, wieder eingerenkt werden, um bleibende Schäden zu verhindern. Auf gar keinen Fall darf man versuchen, das Gelenk selber wieder einzurenken – denn das darf nur ein erfahrener Arzt. Das sind Anzeichen einer ausgekugelten Schulter:
- extrem starke Schmerzen
- Fehlstellung des Gelenks
- Störungen der Gefühlswahrnehmung und Beweglichkeit des Arms

Wie wird das ausgekugelte Schultergelenk richtig behandelt?
Durch eine sorgfältige klinische Untersuchung samt Röntgenbild und MRT muss zunächst genau festgestellt werden, welche Strukturen verletzt worden sind. Erst danach erfolgt das Einrenken des Gelenks. Wenn wichtige Stabilisatoren in der Schulter verletzt wurden, sollten jüngere Patienten frühzeitig operativ behandelt werden.
Aufgrund der Beweglichkeit der Schulter haben junge, sportliche Patienten ein deutlich höheres Risiko für eine erneute Auskugelung als ältere Patienten mit einer erstmaligen Luxation. Nach der Operation muss die Schulter während der ersten 3 Wochen durch eine Bandage ruhiggestellt werden. Etwa 6 Wochen nach der OP wird mit Aufbautraining begonnen, die volle Sportfähigkeit ist nach etwa 6 Monaten wiederhergestellt.

Eine Operation wird in folgenden Fällen empfohlen:
- Verletzung der Gelenklippe bei jungen, sportlich aktiven Patienten
- Verletzung der Bänder bei jungen, sportlich aktiven Patienten
- nicht einrenkbare Schulterluxation
- Riss der Rotatorenmanschette
- Knochenbruch

Welche Spätfolgen sind zu beachten?
Bei jüngeren Patienten (bis ca. 25 Jahre) kommt es in 80% der Fälle zu einer erneuten Luxation, aber nur bei etwa 10% der Patienten über 40 Jahre. Aus diesem Grund müssen insbesondere jüngere Patienten sorgfältig auf Begleitverletzungen hin untersucht und operativ versorgt werden. Eine wiederkehrende Auskugelung wird medizinisch als chronisch instabile Schulter bezeichnet, die operativ korrigiert werden muss.
Eine gravierende Spätfolge der Schulterluxationen ist die Arthrose der Schulter (Omarthrose). Ob mit oder ohne Operation, bleibt das Risiko einer Arthrose erhöht. Nach Literaturangaben tritt bei 30% der operativ und bei 50% der konservativ behandelten Fälle nach einer ausgekugelten Schulter eine Omarthrose auf.

Wie kann man einer Arthrose vorbeugen?
Der Knorpelstoffwechsel ist sehr langsam und der Knorpel daher nur begrenzt regenerationsfähig. Ist das Gleichgewicht zwischen Knorpelaufbau und -abbau gestört, kann dies zu Mikroschäden in der Knorpelmatrix führen. Als eine weitere Folgeerscheinung wird der Knorpel rau, spröde und damit anfällig für größere Schäden, z. B. in Form von Rissen oder Abrieb. Diese Mikroschäden in der Knorpelmatrix stellen eine Vorstufe der Arthrose dar, so der aktuelle Stand der Wissenschaft.

Spezielle Knorpelnährstoffe stärken den Knorpel
Die natürliche Regeneration des Knorpels lässt sich mit der gezielten Versorgung mit Nährstoffen unterstützen, u. a. mit speziellen Knorpelnährstoffen, die den Stoffwechsel der Knorpelzellen anregen. Über die Bewegung gelangen die Nährstoffe mit der Gelenkflüssigkeit in den Knorpel. Wichtig für die Stärkung des Knorpels ist also eine Kombination aus ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung.
