Schmerzende Gelenke sind der Alptraum jedes Sportlers. Prellungen und Verstauchungen gehören zu den häufigen Ursachen sportbedingter Gelenkschmerzen. Aber auch Überlastungen durch Sport können Gelenkschmerzen auslösen. Welche Symptome weisen auf ernste Verletzungen hin, welche Sofortmaßnahmen sind richtig? Informieren Sie sich hier über sportbedingte Gelenkschmerzen.
Bei Verletzungspech im Sport gilt die PECH-Regel
Prellungen und Verstauchungen sind typische Sportverletzungen, die Gelenkschmerzen verursachen. Als Erste-Hilfe-Maßnahmen sind die PECH-Regeln zu befolgen (siehe unten). Generell sollte man bei Gelenkschmerzen nach Sportunfällen zeitnah den Arzt aufsuchen, um genau abzuklären, welche Verletzung vorliegt und um Knochenbrüche sicher auszuschließen.

Erste-Hilfe bei Gelenkschmerzen nach Sportunfällen: die PECH-Regel
Sportliche Aktivitäten einstellen. Gelenk ruhigstellen und nicht belasten.
Schmerzende Gelenke kühlen, um Blutungen und Schwellungen zu reduzieren (Erfrierungen vermeiden! Eis und Tiefkühlpads nicht direkt auf die Haut legen).
Druckverband anlegen, um Schwellungen zu reduzieren.
Den verletzten Körperteil hochlagern, um den Blutzufluss und das Risiko von Einblutungen zu verringern.
Prellungen und Verstauchungen sind typische Sportverletzungen
- Prellungen entstehen durch einen Schlag, Stoß, Aufprall oder Zusammenprall.
- Symptome: Schwellungen, Schmerzen, Bluterguss
- Mögliche Verletzungen: Kapselverletzung, Gelenkerguss
- Behandlung: Kühlen, Schonen, Schmerzsalbe, evtl. Verband
- Verstauchungen (Distorsionen) entstehen meist durch Umknicken z. B. von Fuß-/Sprunggelenken oder Fingergelenken.
- Symptome: Schwellungen, Schmerzen, Bluterguss
- Mögliche Verletzungen: Überdehnung oder Riss der Bänder
- Behandlung: Ruhigstellen des Gelenks durch Schienen (Orthesen)

Bei schweren Gelenkverletzungen den Notruf wählen!
Bei schweren Verletzungen des Gelenks, wie bei Ausrenkungen (z. B. ausgekugelte Schulter) oder bei Knochenbrüchen ist sofort der Notruf zu wählen. Das ausgekugelte Gelenk muss möglichst schnell (innerhalb einer halben Stunde) in die richtige Position zurück gebracht werden – allerdings nur durch einen erfahrenen Arzt! Niemals sollte man versuchen, das Gelenk selbst einzurenken.

Ausrenkungen (Luxationen)
Der Gelenkkopf springt durch Gewalteinwirkung (z. B. beim Judo oder Handball durch das Blocken des Balls) aus der Gelenkpfanne.
- Symptome: Sehr starker Schmerz, veränderte Gelenkform, Taubheit des Arms
- Mögliche Verletzungen: Riss oder Überdehnung der Gelenkkapsel und Sehnen, Bruch der Gelenkpfanne oder anderer Knochen
- Behandlung: Einrenken der Schulter (nur durch einen erfahrenen Arzt) und ggf. operative Versorgung der Sehnen- und Kapselverletzungen bzw. Knochenbrüche, Ruhigstellung des Gelenks

Mehr Informationen zu Sportverletzungen finden Sie hier:
Gelenkschmerzen durch Überlastung sind meist langwierig
Sportbedingte Gelenkschmerzen können auch ohne Unfall nach intensiven Belastungen oder Überlastungen entstehen. Durch Aufwärm- und Dehnübungen lassen sich Überlastungsbeschwerden vorbeugen (siehe Vorbeugung von Sportverletzungen).
Bei einer Überlastung durch Sport ist meist nicht das Gelenk selbst betroffen, sondern die Sehnen oder Schleimbeutel sind gereizt oder entzündet. Da der Sehnenstoffwechsel sehr langsam ist, verlangt die Behandlung von gereizten Sehnen, wie beim Tennisarm oder dem Springerknie, viel Geduld. Der Heilungsprozess erstreckt sich in der Regel über 12–16 Wochen (und länger).

Gelenkschmerzen infolge von Überlastungen durch Sport
Unbehandelt können sich Sehnenreizungen zu chronischen, also dauerhaften Erkrankungen entwickeln. Physikalische Maßnahmen, wie Stoßwelle und Kälte, sowie Schmerzsalben können die Beschwerden lindern. Bei der allmählichen Wiederbelastung der Sehne nach der akuten Phase ist besonders exzentrisches Training erfolgversprechend. Gelenkschmerzen infolge von Überlastungen durch Sport treten besonders häufig an folgenden Gelenken auf:
- Ellenbogen (Tennisarm)
- Kniegelenk (Springerknie oder Patellaspitzensyndrom)
- Kniegelenk (Springerknie oder Patellaspitzensyndrom)
- Hüftgelenk
- Schultergelenk (Impingement-Syndrom)
- Fuß (Reizung der Plantarfaszie an der Fußsohle („Fersensporn“) und Achillessehnenreizung)

Der Tennisarm braucht spezielles Training
Beim Tennisarm ist der Sehnenansatz gereizt, an dem die Streckmuskulatur des Unterarms entspringt (medizinisch: Epicondylus humeri radialis). Diese Reizungen sind typisch für starke mechanische Belastungen, wie z. B. beim Tennisspielen, und können zu langwierigen Erkrankungen der Sehnen führen. Auch andere Belastungen im Alltag oder im Beruf, z. B. durch Garten- oder Hausarbeit oder auch Arbeit am Computer (Maus bedienen), können die Reizung des Sehnenansatzes am Oberarm auslösen.

Typische Beschwerden beim Tennisarm
Die Schmerzen lassen sich durch Kühlung und Schmerzsalben lindern. Physiotherapie und eine Umstellung des Trainings (insbesondere exzentrisches Training) sind hilfreich. Eine Anleitung für ein Trainingsprogramm finden Sie hier: Tennisarm-Training. Diese Beschwerden sind typisch für den Tennisarm:
- Schmerzen, die in den Unterarm ausstrahlen
- Besonders starke Schmerzen bei und nach Belastung
- Druckschmerzpunkte am Sehnenansatz zu den Unterarmstreckmuskeln

Das Springerknie ist eine häufige Überlastungserscheinung bei Lauf-, Sprung- und Ballsportarten
Die Patellarsehne (anatomisch strenggenommen ein Band, in das die Kniescheibe eingebettet ist) verbindet das untere Ende der Kniescheibe mit dem Schienbein. Überlastungen der Sehne treten vor allem bei Sprungsportarten, wie Hoch- und Weitsprung, Volley- oder Basketball, aber auch bei Laufsportlern und Fußballern auf. Daher wird das Beschwerdebild auch als Springerknie bezeichnet.
Die Behandlung ist sehr langwierig und verlangt viel Geduld. Eine spezielle Physiotherapie unterstützt die Heilung. Eine Anleitung für ein Trainingsprogramm finden Sie hier: Springerknie-Training

Typische Beschwerden beim Springerknie
Diese Beschwerden sind typisch für das Springerknie:
- Lokal umschriebener Schmerz an der Unter- und Vorderseite der Kniescheibe beim Drücken oder Abtasten
- Schmerz und Steifigkeit nach Belastung
- Schmerz beim Anspannen der Muskulatur
- Bewegungsdrang bei längerem Verharren in gleicher statischer Position (Sitzen und Stehen)

Achillessehnenreizung und Fersensporn verursachen Schmerzen vor allem bei Laufsportarten
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne unseres Körpers und bildet den Übergang von der Wadenmuskulatur zum Fersenbein. Zu hohe Dauerbelastung ohne ausreichende Erholung oder zu intensive Belastung führen zur Reizung der Achillessehne. Oft spielen auch Trainingsfehler wie mangelhaftes Aufwärmen oder nicht ausreichendes Dehnen eine Rolle. Diese Beschwerden sind typisch für eine Entzündung der Achillessehne:
- Die Achillessehne fühlt sich steif an, ist angeschwollen
- der Schmerz strahlt teilweise bis in die Wade aus
- typisch sind ein Anlaufschmerz am Morgen, ein Rückgang der Beschwerden bei andauernder Belastung und erneute Schmerzzunahme in Ruhe

Typische Beschwerden der Plantarfaszie
Fersensporn ist auf eine Überlastung der Plantarfaszie zurückzuführen. Die Plantarfaszie ist eine plattenförmige Sehne auf der Fußunterseite. Sie stabilisiert das Fußgewölbe und wird bei jedem Schritt, vor allem beim Laufen und Springen, bei jedem Bodenkontakt wiederholt stark belastet. Bei einer dauerhaften Überlastung der Plantarfaszie bildet sich ein Knochenauswuchs: der Fersensporn. Diese Beschwerden sind typische für eine Überlastung der Plantarfaszie:
- Schmerzen unter der Ferse
- Anfangs Schmerzen bei jedem Schritt unter Belastung
- Später Dauerschmerz unter der Ferse

Mehr Informationen zu Gelenkschmerzen durch Be- und Überlastungen finden Sie hier: