Das Ellenbogengelenk wird bei einigen Berufen und Sportarten stark belastet. Schmerzen im Ellenbogen können auf eine Arthrose hinweisen, aber auch andere Ursachen sind häufig, wie z. B. beim Tennisarm. Lesen Sie hier mehr zur Arthrose des Ellenbogengelenks (Kubitalarthrose).
Das Ellenbogengelenk ist ein typisches Scharniergelenk
Das Ellenbogengelenk wird durch Oberarmknochen (Humerus) und Elle (Ulna) gebildet und ist ein typisches Scharniergelenk, das nur Bewegungen in einer Ebene erlaubt: das Beugen und Strecken des Unterarms. Neben diesem Hauptgelenk gibt es noch zwei weitere Gelenke im Ellenbogen: zwischen Speiche (Radius) und Elle sowie zwischen Speiche und Oberarmknochen. Bei diesen beiden kleineren Gelenken handelt es sich um Kugelgelenke, die Drehungen der Speiche gegenüber der Elle ermöglichen.
Von einer Arthrose des Ellenbogengelenks sind meist Bauarbeiter/innen und Profisportler/innen betroffen
Das Ellenbogengelenk trägt kaum Gewicht und ist daher eher selten von einer Arthrose betroffen. Ellenbogenarthrosen treten fast ausschließlich bei Menschen auf, die ihre Arme auf einen längeren Zeitraum extrem belasten – zum Beispiel Bauarbeiter/innen oder Profisportler/innen. Zu den häufigsten Ursachen einer Arthose im Ellenbogen zählen Verletzungen, wie Knochenbrüche oder Ausrenkungen (Luxationen). Mit einem hohen Risiko für Ellenbogenarthrose sind folgende Berufe und Sportarten verbunden:
- Berufe: Maurer/in, Stahlarbeiter/in, Bauarbeiter/in
- Sportarten: Turnen, Gewichtheben, Boxen, Tennis und Golf

Tennisarm oder Arthrose im Ellenbogen – was ist der Unterschied?
Schmerzen im Ellenbogen müssen nicht unbedingt Anzeichen einer Arthrose sein, sondern können auch durch eine Entzündung am Sehnenansatz ausgelöst werden („Tennisarm“). Beim „Tennisarm“ ist der Sehnenansatz am Ellenbogen geschwollen und bei Druck schmerzempfindlich. Typisch für den „Tennisarm“ sind Schmerzen bei aktiver Streckung des Handgelenks. Belastungsabhängige Schmerzen treten auch bei der Ellenbogenarthrose auf, allerdings besonders beim Beugen des Unterarms. Weiterhin ist bei der Arthrose des Ellenbogengelenks die Beweglichkeit in alle Richtungen eingeschränkt. Auch Schwellungen und Druckschmerz am Gelenkspalt sind typisch. Im fortgeschrittenen Arthrosestadium treten Schmerzen unabhängig von der Belastung auch nachts auf.

Wann ist eine Operation sinnvoll?
Im Anfangsstadium wird die Ellenbogenarthrose zunächst mit der konservativen Arthrose-Behandlung therapiert. Dazu gehören:
- Kälte
- Schmerzsalben
- Physiotherapie
- Spitzen mit Kortison oder Hyaluronsäure
- Bandagen
Wenn die Schmerzen zu stark werden und auch nachts belastungsunabhängig auftreten sowie durch die konservative Arthrose-Behandlung nicht ausreichend gelindert werden können, ist eine Operation unumgänglich.

Operative Behandlungsmöglichkeiten bei einer Arthrose des Ellenbogengelenks
- arthroskopische Operation: Bei der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) werden Knochenanbauten (Osteophyten), entzündete Schleimhaut sowie freie Gelenkkörper entfernt und die Gelenkflächen geglättet (Debridement). Arthroskopische Eingriffe sind allerdings nur sinnvoll, wenn noch genügend Knorpelmasse vorhanden ist.
- Einsetzen eines künstlichen Ellenbogengelenks als Teil- oder Totalendoprothese: Die Lebensdauer einer Ellenbogengelenksendoprothese ist sehr unterschiedlich und liegt je nach Nutzung des künstlichen Ellenbogengelenks und Alter des Patienten zwischen 10 und 15 Jahren. In seltenen Fällen kann es aber auch schon vorzeitig zu einer Lockerung kommen.
