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Betroffene nutzen ein Gymnastikband, da sportliche Aktivität ein wichtiger Bestandteil bei der Behandlung von Arthrose ist.

Die richtige Behandlung bei Arthrose finden: Ein Überblick

Wusstest Du, dass Arthrose die weltweit häufigste Gelenkerkrankung ist. Die Schädigung des Gelenkknorpels tritt meist erst mit zunehmendem Alter auf. Typisch für die Krankheit sind schmerzende und steife Gelenke. Hier erfährst Du, was bei Arthrose hilft und welche Behandlungen sich eignen.

 

Behandlung von Arthrose: Welche Faktoren gibt es zu beachten?

Bei einer Arthrose werden mit der Zeit die Knorpel zwischen den Gelenken immer dünner und rauer. Das passiert aufgrund von Fehl- oder Überlastungen, dem natürlichen Alterungsprozess oder einer Verletzung an den Gelenken. Arthrose zählt zu den degenerativen Veränderungen. Solche Abnutzungserscheinungen entwickeln sich oft langsam und über viele Jahre hinweg. Die zunehmend unbeweglichen und schmerzenden Gelenke bedeuten für die Betroffenen große Einschränkungen im Alltag.

Umso wichtiger ist es deshalb, geeignete Therapiemöglichkeiten der Arthrose zu finden, um die Lebensqualität vieler Leidtragender zu verbessern. Die Maßnahmen hängen davon ab welche Arthrose-Form vorliegt, also welches Gelenk betroffen ist. Außerdem vollzieht sich der Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich, weshalb Ärzt:innen bei der Wahl der Behandlung von Arthrosen auch folgende Faktoren beachten:

  • Stadium der Abnutzung
  • Beschwerden, Ursachen sowie Risikofaktoren
  • Körpergewicht
  • Beweglichkeit und Kraft
  • Begleiterkrankungen
  • Alter

Eine Therapie gestaltet sich umso erfolgreicher, je früher sie beginnt. Die Schmerzen zu lindern, zählt dabei zu den wichtigsten Zielen. Oftmals kann es auch sinnvoll sein, verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zu kombinieren.

 

Welcher Arzt führt die Behandlung von Arthrose durch?

Grundsätzlich ist die Hausarztpraxis die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen und Gelenkbeschwerden sowie einer möglicherweise daraus resultierenden Arthrose-Diagnose. Wenn Du den Verdacht hast, unter Arthrose zu leiden und Dich fragst, was bei ihr helfen kann, bietet sich ein Termin bei Ärzt:innen folgender Fachrichtungen an:

  • Allgemeinmedizin
  • Innere Medizin (Spezialgebiet Rheumatologie)
  • Orthopädie und Unfallchirurgie

Das medizinische Fachpersonal erkennt die typischen Symptome einer Arthrose sowie Gelenkveränderungen beispielsweise mithilfe von Fragebögen und körperliche Untersuchungen (unter anderem Röntgen). Sind die Anzeichen nicht eindeutig oder sollen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, kommen Blutuntersuchungen, eine Magnetresonanztomografie (MRT, diagnostisches Verfahren zur Erzeugung von Schnittbildern des Körpers) oder ein Ultraschall für die Untersuchung zum Einsatz.

Ärztin klärt ihre Patientin über die geeignete Therapie bei Arthrose auf.
Ärztin klärt ihre Patientin über die geeignete Therapie bei Arthrose auf.

Vorbereitung auf die Therapiemöglichkeiten bei Arthrose

Schmerzen in den Gelenken sind nicht ausschließlich ein Symptom der Arthrose. Damit Mediziner:innen die Erkrankung dennoch richtig behandeln können, müssen sie die Beschwerden identifizieren. Beschreibe deshalb bei Deinem Arzttermin die Symptome so genau wie möglich: Wann haben sie begonnen und wie stark sind sie ausgeprägt? Frühere Erkrankungen und Behandlungen solltest Du ebenfalls erwähnen, das vereinfacht die ausführliche Anamnese (Befragung zum Gesundheitszustand) sowie anstehende körperliche Untersuchungen.

 

Welche Arten der Arthrose-Behandlung gibt es?

Ist der Knorpel einmal zerstört, lässt er sich nicht wieder aufbauen. Deshalb lautet das erklärte Ziel der Arthrose-Therapie, den noch vorhandenen Knorpel zu erhalten. Hierfür ist Bewegung wichtig, denn wenn sie fehlt, kann das den Knorpelabbau beschleunigen. Außerdem schwächt ein Bewegungsmangel die Muskeln, wodurch sich die Beweglichkeit weiter einschränkt.

Sollten die Gelenke bereits so große Beschwerden verursachen, dass es Betroffenen unmöglich ist, aktiv zu sein, versucht das medizinische Fachpersonal die Schmerzen einzudämmen. Dafür existieren mehrere Möglichkeiten.

Grafik zeigt eine breite Palette an Maßnahmen zur Behandlung der Arthrose.
Grafik zeigt eine breite Palette an Maßnahmen zur Behandlung der Arthrose.

Konservative Arthrose-Therapie

Bei einer konservativen Behandlung von Arthrose therapieren Mediziner:innen die Gelenkschmerzen ohne Operation, also mithilfe von nichtmedikamentösen und medikamentösen Maßnahmen. Wichtige Bestandteile sind Arzneimittel, Physio- wie auch Bewegungstherapie.

Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die erkrankten Gelenke zu entlasten und sie vor Fehl- und Überlastungen zu schützen. Bei Knie-, Hüft- oder auch Wirbelsäulenarthrosekann eine Gewichtsabnahme deshalb schon dazu beitragen, die Schmerzen zu verringern. Als weitere Entlastungsmöglichkeiten bieten sich an:

  • orthopädische Hilfen wie ein Gehstock, Greif- und Öffnungshilfen
  • spezielle Stifte
  • stabilisierende Schienen oder Schuhinnenranderhöhungen

Hilfreich ist auch Bewegung ohne Belastung. Sportarten wie Nordic Walking oder Fahrradfahren in niedrigen Gängen bieten sich hierzu an. Squash beispielsweise solltest Du aufgrund der ruckartigen Spielzüge eher vermeiden.

Ebenfalls von Bedeutung sind Krankengymnastik und eine physikalische Therapie (zum Beispiel Massagen, Wärme- oder Kältebehandlungen) bei Arthrose. Je nach Maßnahme kann die Muskulatur gestärkt sowie die Beweglichkeit verbessert werden. Als Folge schützt Du dadurch Deine Gelenke und trägst somit aktiv zu einer Linderung der Schmerzen bei.

Kommt es zu einer medikamentösen Behandlung von Arthrose, setzen Ärzt:innen schmerzlindernde und entzündungshemmende Arzneimittel ein – sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zählen zu den wichtigsten Präparaten in der Arthrose-Therapie. So positiv ihre Wirkung bei Arthrose ist, können sie jedoch mit Nebenwirkungen einhergehen und eine Belastung für Magen und Herz-Kreislauf-System darstellen. Bei einem weit vorangeschrittenen Krankheitsverlauf inklusive starker Schmerzen hilft möglicherweise eine Kortisonspritze in das Gelenk: Es beruhigt sich und schwillt wieder ab.

Die Einnahme von Medikamenten zur Behandlung von Arthrose solltest Du immer mit medizinischem Fachpersonal abklären.

Zur konservativen Arthrose-Behandlung >

Frau führt Übung auf Gymnastikball durch und unterstützt so die Therapie bei Arthrose.
Frau führt Übung auf Gymnastikball durch und unterstützt so die Therapie bei Arthrose.

Was hilft bei Arthrose? Operative Behandlungsmöglichkeiten

Die konservative Therapie mit ihren unterschiedlichen Möglichkeiten ist die erste Wahl zur Behandlung der Arthrose. Sind diese Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr zielführend oder lindern sie die Schmerzen nicht, ist möglicherweise eine Arthrose-Operation sinnvoll beziehungsweise sogar notwendig. Dies sollte individuell je nach Arthrose-Stadium und Leidensdruck entschieden werden. Da die Erkrankung unterschiedliche Schweregrade aufweisen kann, stehen verschiedene Verfahren zur Wahl:

  • gelenkerhaltende Operation: Mediziner:innen beseitigen Fehlstellungen des Gelenks oder entfernen lose Knorpelteile.
  • Gelenkprothese: Sie kommt zum Einsatz, wenn das Gelenk nicht erhalten werden kann. Diese Art der Operation ist ein Routineeingriff. Hüft- und Kniegelenksendoprothesen sind besonders häufig.

Aufgrund großer Fortschritte in der Arthrose-Behandlung sowie der Entwicklung von Endoprothesen – sie ersetzen ein geschädigtes Körperteil ganz oder teilweise – kommt die operative Gelenkversteifung immer seltener zum Einsatz. Für manche Gelenke, wie beispielsweise das Sprunggelenk, kann die Versteifung während einer Operation jedoch die letzte Option sein. Das ist dann der Fall, wenn die Arthrose schon sehr weit fortgeschritten ist oder keine Therapie bislang angeschlagen hat. Diese Maßnahme sollte aber vorab kritisch geprüft und abgewogen werden.

Operative Arthrose-Behandlung >

 

Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose

Naturheilmittel als mögliche Lösung – pflanzliche Wirkstoffe können wegen ihrer vergleichsweise guten Verträglichkeit eine wichtige Rolle für die Arthrose-Therapie spielen. Folgende Pflanzen finden bei der alternativen Arthrose-Behandlung Verwendung:

  • Brennnesselblätter
  • Essenz aus Weidenrinde
  • Kombinationen aus Pappel-, Eschenrinde und Goldrutenkraut
  • Arnika
  • Extrakt aus der Wurzel der Teufelskralle

Pflanzliche Arzneimittel können eine entzündungshemmende Wirkung haben, Gelenkschmerzen gegensteuern und somit das Wohlbefinden der Patient:innen positiv beeinflussen.

Wichtig zu wissen: Der Wirkeintritt bei Pflanzenstoffen ist teilweise verzögert (im Vergleich zu herkömmlichen Schmerzmitteln), weshalb die Anwendung in Form einer mehrwöchigen Kur stattfinden sollte. So kannst Du ein bestmögliches Resultat erzielen. Halte vor der Einnahme von Naturheilmitteln immer Rücksprache mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt.

Als weitere alternative Verfahren zur Therapiemöglichkeit von Arthrose gelten: Akupunktur, Homöopathie oder eine Magnetfeldtherapie. Durch sie sollen sich Schmerzen reduzieren sowie die Beweglichkeit verbessern.

Arthrose alternativ behandeln >

Ehepaar berät sich gemeinsam über alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose.
Ehepaar berät sich gemeinsam über alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose.

Präventive Arthrose-Behandlung

Umstritten ist, wie weit die Regeneration von Knorpelzellen gehen kann. Fest steht hingegen, dass es sich lohnt, dem Abbau von Gelenkknorpel entgegenzuwirken und geeignete Maßnahmen für eine präventive Arthrose-Behandlung zu ergreifen:

  • sanfte Bewegung: Sie ist der Schlüssel zur Gelenkgesundheit. Je mehr Du Deine Gelenke bewegst, desto besser ist der Knorpel geschmiert. Dadurch bleibt das Knorpelgewebe elastisch und geschmeidig. Ideale Sportarten sind Schwimmen, Wandern in ebenem Gelände oder Wassergymnastik.
  • Übergewicht verringern: Vorwiegend leiden die Kniegelenke unter dem Druck eines erhöhten Körpergewichts. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Gewicht zu reduzieren und Normalgewicht anzustreben – achte deshalb auch auf eine ausgewogene Ernährung.
  • Gelenke entlasten und Verletzungsrisiken senken: Harte körperliche Arbeit, das Heben schwerer Lasten, einseitige Belastung und verletzungsreiche Sportarten stellen weitere Risiken dar. Versuche, sie möglichst zu umgehen und informiere Dich in der Physio- oder Ergotherapie, wie Du die Gelenke bei alltäglichen Bewegungsabläufen (Sitzen, Tragen, Heben) richtig belastest.
  • Fehlstellungen möglichst korrigieren: Vor allem bei der Hüfte und den Knien führen sie zu Bewegungsabläufen, die Gelenke ungünstig belasten und den Knorpelabbau fördern. Auch Beinverkürzungen können dazu beitragen. Schuheinlagen, Fußstützen oder Spezialschuhe (angefertigt vom Orthopäden) wirken der Entwicklung unter Umständen entgegen.
Zwei Arthrose-Patient:innen betreiben Sport, um ihre Behandlung zu fördern.
Zwei Arthrose-Patient:innen betreiben Sport, um ihre Behandlung zu fördern.

Stelle Deine Nährstoffversorgung sicher und achte auf eine ausgewogene Ernährung, die neben allen Vitaminen und wichtigen Mineralstoffen auch ausreichend essenzielle Fettsäuren liefert. Dadurch kannst Du einen wichtigen Beitrag zu Deiner Gelenkgesundheit leisten.

Alles zur alternativen Arthrose-Behandlung >

Mann ernährt sich gesund, um für seine Arthrose-Behandlung Gewicht zu reduzieren.
Mann ernährt sich gesund, um für seine Arthrose-Behandlung Gewicht zu reduzieren.

Ziele einer Arthrose-Behandlung

Unabhängig davon, welche Therapiemöglichkeiten bei Arthrose für Dich infrage kommen, verfolgen sie im Wesentlichen zwei Ziele:

  • Schmerzfreiheit unter üblicher Belastung
  • Verhinderung von Einschränkungen (beispielsweise der Bewegungsfreiheit) oder Veränderungen eines Gelenks

Außerdem soll die Behandlung von Arthrose dazu beitragen, dass sich kein zusätzlicher Knorpel abbaut und es wieder zu einer verbesserten Lebensqualität von Betroffenen kommt.

 

Ist Arthrose heilbar?

Hier gibt es leider nichts zu beschönigen, eine Arthrose ist bislang nicht heilbar. Medikamente, die den zerstörten Knorpel wiederherstellen, stehen noch nicht zur Verfügung. Die gute Nachricht aber lautet: Eine Behandlung der Arthrose-Beschwerden ist möglich und der auf Dich abgestimmte Therapiemix hemmt die Schmerzen wie auch Entzündungen. Das kann die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks bewahren und Dir dabei helfen, im Alltag mobil zu bleiben.