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Mann mit schmerzhaft verzerrtem Gesicht umfasst sein rechtes Sprunggelenk – wahrscheinlich hat er sich seinen Fuß verstaucht.

Was sind typische Symptome einer Sportverletzung?

Schwellungen, Schmerzen und Blutergüsse – das sind klassische Folgen, die auftreten können, wenn Du Sport betreibst. Da stellt sich die Frage, welche Beschwerden eher harmlos sind und wann Du mit ernsteren Verletzungen zum/zur Ärzt:in gehen solltest. Informiere Dich hier über die Symptome einer Sportverletzung.

 

Prellung

Ein Sturz, Zusammenprall, Tritt von einem/einer Gegner:in oder der unbeabsichtigte Hieb mit dem Schläger – das sind Sportunfälle, die zu Prellungen führen. Durch Schlageinwirkungen oder Aufprallverletzungen können die Muskeln oder anderes Gewebe gequetscht werden. Daraus entstehende kleine Risse und Verletzungen von Muskelfasern sowie anderem Gewebe führen möglicherweise zu Einblutungen. Prellungen wie beispielsweise am Sprunggelenk sind in der Regel harmlose Sportverletzungen mit folgenden Symptomen:

  • blaue Flecken (Hämatome)
  • Schmerzen
  • Schwellungen
  • eingeschränkte Beweglichkeit

Zur Akutbehandlung einer Prellung wird die PECH-Regel eingesetzt: Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Bei Verletzungen mit größeren Blutergüssen, ausgeprägten Hämatomen und anhaltenden oder starken Beschwerden solltest Du einen Ärzt:in aufsuchen. Denn große Hämatome können die Heilung verzögern und müssen gegebenenfalls mittels einer Punktion behandelt werden: Dabei leiten Mediziner:innen die angesammelte Flüssigkeit durch eine Hohlnadel, welche in den Bluterguss gestochen wird, nach außen ab. Betroffene spüren, wie Druck und Schmerz unmittelbar nachlassen.

Mann hält sich sein geprelltes Knie – Schmerzen zählen zu den typischen Symptomen der Sportverletzung.
Mann hält sich sein geprelltes Knie – Schmerzen zählen zu den typischen Symptomen der Sportverletzung.

Verstauchung

Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Der Fuß ist umgeknickt, schwillt an und schmerzt. Eine Verstauchung (Distorsion) des oberen Sprunggelenks ist eine der häufigsten Sportverletzungen und oftmals die Ursache von Bänderrissen. Bewegst Du ein Gelenk über seinen normalen Radius hinaus, entstehen an den Bändern wie auch an der Gelenkkapsel Zerrungen und kleine Faserrisse. Von außen lassen sich zunächst keine Verletzungen erkennen.

Je nach Schweregrad sind die Symptome der Sportverletzung unterschiedlich stark: Eine leichte Verstauchung beeinträchtigt unter Umständen kaum die Belastbarkeit des Gelenks (Grad eins). Nach stärkeren Verletzungen (Grad zwei und drei) kann es zu Schwellungen und Blutergüssen kommen. In manchen Fällen sind die Bänder verletzt und eine längere Pause vom Sport ist zur Heilung notwendig. Möglicherweise ist auch eine ärztliche Untersuchung mit Röntgenbildaufnahmen notwendig, um Knochenbrüche auszuschließen.

Wanderer knickt mit seinem rechten Fuß um – Verstauchungen sind typische Sportverletzungen am Fuß.
Wanderer knickt mit seinem rechten Fuß um – Verstauchungen sind typische Sportverletzungen am Fuß.

 

Schweregrad Beschwerden
Grad 1
  • Schmerzen
  • Gelenk ist belastbar
  • Kleineres Hämatom
Grad 2
(Arztbesuch zu empfehlen)
  • Schmerzen
  • Hämatom
  • Leichte Instabilität
  • Probleme bei Belastung
Grad 3
(Arztbesuch zu empfehlen)
  • Starke Schmerzen
  • Deutliches Hämatom
  • Instabilität
  • Belastung nicht möglich

Tabelle zeigt die unterschiedlichen Schweregrade und Symptome der Verstauchung – eine typische Sportverletzung.

 

Bänderriss im Sprunggelenk

Umknicken führt manchmal zu einer Sportverletzung am Fuß. Die Bänder am Sprunggelenk überdehnen oder reißen und verlieren dadurch ihre stabilisierende Funktion. Betroffene können ihren Fuß dann nicht mehr normal belasten. Besonders gefährdet für einen Bänderriss am Sprunggelenk sind Sportler:innen, die Aktivitäten ausüben, welche durch kurze Sprints und Start-Stopp-Bewegungen gekennzeichnet sind (Tennis, Fußball, Volleyball). Knickt der Fuß nach außen, kommt es zu der Verletzung – auch ein einfaches Übertreten des Fußes kann schon ausreichen. Folgendermaßen machen sich die Symptome der Fußverletzungen bemerkbar:

  • Schmerzen am und im Sprunggelenk
  • Schwellung
  • Bluterguss
  • Druckschmerzen

In der Regel führt die Verletzung zu einer eingeschränkten Belastbarkeit, die einige Tage oder Wochen anhält. Wenn Betroffene überhaupt nicht mehr auftreten können, liegt meist eine vollständige Bandruptur – also ein Bänderriss – vor. Der geschädigte Bereich ist dann besonders druck- und schmerzempfindlich sowie geschwollen.

Mehr zum Thema: Bänderriss im Sprunggelenk

 

Kniegelenksschmerzen

Das Knie ist das größte Gelenk im menschlichen Körper. Es ist besonders anfällig für Sportverletzungen. Vor allem bei (für das Knie) belastenden Aktivitäten wie Joggen, Wandern oder Skifahren können diese Symptome auftreten:

  • Schwellungen
  • Blutergüsse
  • Schmerzen

Knieverletzungen mit ernsteren Folgen, wie Bänderrissen und/oder Meniskusschäden, können entstehen, wenn sich Ober- und Unterschenkel gegeneinander verdrehen. Das passiert zum Beispiel beim Landen aus einem Sprung oder bei plötzlichen Drehbewegungen des Knies. Insbesondere im Zuge von Ballsportarten und alpinem Skisport kann es zu der Sportverletzung kommen.

Verspürst Du nach einem Sportunfall plötzlich auftretende Schmerzen im Knie, sollten Ärzt:innen immer die genaue Ursache abklären. Denn eine nicht behandelte oder schlecht ausgeheilte Knieverletzung kann eine Ursache für eine spätere Arthrose im Kniegelenk (Gonarthrose) sein.

Mehr zum Thema: Kniegelenksarthrose

 

Kreuzbandriss

Vier große Bänder halten das Knie stabil – das vordere Kreuzband ist eines davon. Zusammen mit dem hinteren sorgt es dafür, dass sich das Knie nicht verdreht. Das vordere Kreuzband ist auch jenes Band, welches am häufigsten reißt. Verantwortlich dafür sind starke Belastungen, die vor allem beim Sport auftreten und zu Sportverletzungen führen. Dies geschieht beispielsweise durch einen Sturz beim Skifahren oder ein verdrehtes Knie beim Fußball. Entsprechende Symptome sind typisch für einen Kreuzbandriss:

  • stechende Schmerzen
  • Knack- oder Knallgeräusch
  • starkes Anschwellen des Kniegelenks
  • größere Blutergüsse
  • destabilisiertes Gelenk
  • eingeschränkte Belastbarkeit

Bei circa 90 Prozent der Kreuzbandrisse sind zusätzlich zu dem vorderen Kreuzband noch weitere Bänder beziehungsweise Knorpel am Knie verletzt: einer oder beide Menisken, die Funktion des Gelenkknorpels oder das Innen- wie auch Außenband des Knies.

Mehr zum Thema: Kreuzbandriss

Fußballer hält sich sein schmerzendes Knie – heftige Schmerzen sind ein klassisches Symptom für eine Sportverletzung.
Fußballer hält sich sein schmerzendes Knie – heftige Schmerzen sind ein klassisches Symptom für eine Sportverletzung.

Innen- und Außenbandriss

Muskeln, Sehnen und mehrere Bänder stabilisieren das Kniegelenk. Die beiden Seitenbänder liegen rechts und links im Knie – in der Medizin auch als kollaterale Bänder bezeichnet. Bei einem Seitenbandriss reißen entweder das Außen- oder das Innenband. Grundsätzlich kann es auch beide Bänder treffen. Durch einen Innen- oder Außenbandriss verliert das Knie seine Stabilität. Entsprechende Symptome kann die Sportverletzung hervor rufen:

  • starke Schmerzen
  • eingeschränkte Belastbarkeit

Nach der Verletzung müssen Betroffene außerdem mit Schwellungen und Blutergüssen rechnen. Sportler:innen, die schnelle Sportarten mit vielen Richtungswechseln und ruckartigen Bewegungen betreiben, wie beim Fußball oder Skifahren, sind oftmals von Verletzungen der Bänder betroffen.

Mehr zum Thema: Sportverletzung am Gelenk: Innenbandriss

 

Meniskusriss

Meniskusrisse zählen zu den häufigsten Knieverletzungen im Sport – besonders oft treten sie beim Fußball, Tennis oder Handball auf. Durch schnelles Stoppen kann sich das Knie unter der starken Belastung verdrehen. Diese akuten und verletzungsbedingten Meniskusrisse bezeichnen Mediziner:innen auch als traumatische Meniskusrisse. Die Symptome einer solchen Sportverletzung sind:

  • Schmerzen am Knie, vor allem bei Dreh- und Beugebewegungen
  • verminderte Belastbarkeit des Kniegelenks
  • Schnappen oder Knallen (wenn der Meniskus reißt)
  • Druckschmerz am Gelenk
  • eingeschränkte Bewegung („Einklemmen“) oder Gelenkblockaden
  • schwache Schwellung

Zu welchen Beschwerden es genau kommt, hängt von der Form und Größe des Meniskusrisses ab. Auch eine geeignete Behandlungsmethode richtet sich nach diesen Punkten sowie der Stelle und den Beschwerden der Verletzung. Ärzt:innen können manche Risse mit einer konservativen Behandlung der klassischen Sportverletzung beheben. In anderen Fällen ist eine Operation erforderlich.

Mehr zum Thema: Meniskusriss

Mann hält sich sein bandagiertes Knie mit einer Schwellung nach einer Sportverletzung.
Mann hält sich sein bandagiertes Knie mit einer Schwellung nach einer Sportverletzung.

Muskelfaserriss

Durch abrupte und schnelle Bewegungen – bei Sportarten wie Tennis, Rugby oder Fußball – können Muskelfasern reißen. Der Grund hierfür ist eine Überlastung und Überforderung der Muskulatur. Bewegst Du Dich, aktivierst Du Deine Muskeln. Diese bestehen aus mehreren Bausteinen: Einzelne Muskelfasern bilden Faserbündel, die Stränge und somit einen ganzen Muskel formen. Bei einer Überlastung durch sportliche Aktivitäten können Muskelfasern überdehnen und schließlich reißen. Bleibt es bei der Dehnung, entsteht eine Muskelzerrung.

Bei einem Muskelfaserriss reißen einzelne oder mehre Faserbündel. Je nach Schweregrad ist eine Belastung der betroffenen Gliedmaße nicht mehr möglich und sie lässt sich kaum mehr bewegen. Diese Beschwerden sind typisch:

  • plötzlicher und stechender Schmerz
  • Schwellung
  • Bluterguss
  • tastbare Delle im Muskel

Die Sofortmaßnahmen (PECH-Regel) nach der Verletzung zielen darauf ab, Blutungen im Gewebe und Schwellungen zu reduzieren. So lassen sich weitere Schäden verhindern. Um Muskelfaserrissen vorzubeugen, solltest Du Dein Training an Deine Leistungsfähigkeit anpassen und Überlastungen vermeiden. Wärme Dich außerdem davor gut auf, um Sportverletzungen vorzubeugen.

Mehr zum Thema: Vorbeugen von Sportverletzungen

 

Knochenbrüche

Auch Knochenbrüche können durch sportliche Aktivitäten verursacht werden. Hierfür kommen direkte (zum Beispiel ein Schlag oder Sturz) oder indirekte Gewalteinwirkungen (beispielsweise die Verdrehung) auf den Knochen als Ursache infrage. Knochen zählen zu den härtesten und widerstandsfähigsten Geweben des Körpers. Belasten Sportler:innen einen Knochen jedoch über seine Elastizitätsgrenze hinaus, kann er brechen. Klassische Symptome der Sportverletzung Knochenbruch sind:

  • starke Schmerzen (verbunden mit Erbrechen und Bewusstseinsstörungen)
  • Fehlstellungen
  • starke Schwellung
  • Bewegungseinschränkungen

Fachleute unterscheiden verschiedene Formen von Knochenbrüchen. Ein Unterarm- oder Schlüsselbeinbruch kann die Folge von Sportverletzungen sein. Bei Verdacht auf einen Knochenbruch solltest Du die betreffenden Körperteile ruhigstellen, kühlen (bei geschlossenem Bruch) und sofort den Notruf wählen, der Dich ärztlich versorgt.

Mehr zum Thema: Schlüsselbeinbruch

Röntgenbild eines Schlüsselbeinbruchs nach einer Sportverletzung – starke Schmerzen zählen zu Symptomen.
Röntgenbild eines Schlüsselbeinbruchs nach einer Sportverletzung – starke Schmerzen zählen zu Symptomen.

Schultereckgelenksprengung

Das Schultereckgelenk verbindet Schulterblatt und Schlüsselbein. Es besteht aus einer Gelenkkapsel und mehreren Bändern, die das Gelenk zusammenhalten und stabilisieren. Bei einem (Sport-)Unfall können die Bänder entweder überdehnen, teilweise oder ganz einreißen. Oft geschieht das durch einen Sturz auf die Schulter bei einem am Körper angelegtem Arm. Symptome einer Schultereckgelenkssprengung sind:

  • sofort einsetzende und starke Schmerzen
  • Druckempfindlichkeit
  • Schwellung

Verspüren Betroffene solche Beschwerden, nehmen sie oftmals eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen bei Bewegung erträglicher zu machen. Als Risikosportarten für die Verletzung zählen Ski- und Radfahren sowie Fußball.

Mehr zum Thema: Schultereckgelenksprengung

 

Finger- und Handverletzungen

Viele Einzelknochen und deren gelenkige Verbindungen ermöglichen die große Beweglichkeit der Hände wie auch Finger. Die Fingergelenke setzen sich aus je zwei Knochenenden (Gelenkkopf und Gelenkpfanne), der umgebenden Gelenkkapsel sowie sichernden Bändern, Muskeln und Sehnen zusammen. Besonders im Zuge von Ballsportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball (beim Schlagen und Abfangen des Balls) und auch bei Sportarten mit Kontakt zum/zur Gegner:in kommt es zu Verletzungen der Gelenke von Fingern und Daumen mit ihren dazugehörigen Strukturen.

Die Ursachen hierfür sind unkontrollierte sowie übermäßige Kraft- und Gewalteinwirkungen von außen, welche über den normalen Bewegungsradius des Gelenks hinausgehen. Als Folge verlieren Finger- und Handgelenke ihre Stabilität. Betroffene erleiden dann beispielsweise Verstauchungen oder ausgekugelte Gelenke. Oftmals werden auch Bänder, Sehnen oder Kapseln geschädigt. Nach der Sportverletzung sind folgende Symptome möglich: Schwellungen, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen sowie Kraftminderung.

Mehr zum Thema: Finger- und Handverletzungen

 

Schulterluxation

Für eine ausgekugelte Schulter braucht es nicht viel – eine falsche Bewegung im Alltag oder beim Sport und schon ist es passiert. Die Schulterluxation ist weder eine Alterserscheinung noch ein Zeichen für Überlastung. Sie zählt zu der häufigsten Form einer Verrenkung – verantwortlich für die Verletzung ist oft ein Sturz auf den Arm. Dabei geht für kurze Zeit der Kontakt zwischen den zwei Gelenkpfannen verloren. Der Knochenkopf des Oberarms springt als Folge aus der Gelenkpfanne des Schultergelenks.

Aufgrund seiner Anatomie ist dieses Gelenk besonders anfällig für das Auskugeln – eine Luxation kann aber alle Gelenke treffen. Eine ausgekugelte Schulter bringt unter Umständen zusätzliche Verletzungen mit sich: Einrisse an der Gelenkkapsel und den Stabilisierungsbändern sowie Knochen-, Knorpel- und Nervenverletzungen. Neben der Schulter können auch Begleitverletzungen im Bereich des Schultergürtels auftreten. Folgende Symptome weisen auf eine Luxation hin:

  • sehr starke Schmerzen
  • Schwellungen
  • Blutergüsse
  • Fehlstellungen
  • enorme Bewegungseinschränkung
  • Gefühlsverlust mit Kribbeln oder Missempfindungen

Um weitere Schäden zu verhindern, sollte ein/eine Ärzt:in das Gelenk möglichst schnell wieder einrenken. Daher ist bei einem Verdacht auf eine ausgekugelte Schulter rasch der Notruf zu wählen.

Mehr zum Thema: Ausgekugelte Schulter

Helikopter fliegt Verletzten aus einer Skiregion ins Krankenhaus, damit die Symptome der Sportverletzung behandelt werden könne.
Helikopter fliegt Verletzten aus einer Skiregion ins Krankenhaus, damit die Symptome der Sportverletzung behandelt werden könne.